Panzergrenadierbrigade 16 HERZOGTUM LAUENBURG

Die Panzergrenadierbrigade 16 HERZOGTUM LAUENBURG wurde 1958 in Flensburg aufgestellt, verlegte Ende der 1960er Jahre nach Wentorf bei Hamburg und Lanken und wurde schließlich mit Ablauf des Jahres 1994 vollständig aufgelöst. Zahlreiche Patenschaften und die erste Namensverleihung an eine Brigade der Bundeswehr zeugen von dem engen Verhältnis der Bundeswehr mit den Bürgern und Gemeinden.

In der Heeresstruktur 4 (1980-er Jahre) war sie die größte Brigade des Deutschen Heeres.

Angesichts der anstehenden Auflösung der Brigade gründete sich am 24. November 1993 der Traditionsverband Panzergrenadierbrigade 16, der bis Mitte 2020 bestand.

Inhalt

Wappen

Die Panzergrenadierbrigade 16 HERZOGTUM LAUENBURG führte in ihrem Wappen ein weißes Nesselblatt auf rotem Grund und zwei blauen Löwen auf gelbem Grund. Das weiße Nesselblatt auf rotem Grund ist das Familienwappen der Grafen zu Schaumburg und wurde zum Wappen Schleswig-Holsteins, als im Jahre 1110 Adolf von Schaumburg Holstein und Stormarn vom deutschen Kaiser als Lehen erhielt. Schleswig war zu dieser Zeit dänisches Lehen.

Sein Wappen, zwei blaue Löwen auf goldenem Grund, wurde dem Wappen Dänemarks entnommen. Im Jahre 1386 erhielten die Grafen von Schaumburg Schleswig von der dänischen Krone als Lehen. Dieser Zusammenschluss blieb bestehen. Er findet Ausdruck in der Verschmelzung beider Wappen zum Landeswappen von Schleswig-Holstein.

Der weiße Rand bedeutet, dass es sich um die erste Brigade der 6. Panzergrenadierdivision handelte.

Geschichte

  • Aufstellung Kampfgruppe A6

    access_time 06.11.1957 - Grenzland-Kaserne (FL)

    Die Geschichte der Panzergrenadierbrigade 16 beginnt mit dem Aufstellungsbefehl Nr. 98 (Heer) - Az 10-30-25 vom 06.11.1957. Mit dieser "Geburtsurkunde" beauftragt der Führungsstab des Heeres das 1. Korps, die Kampfgruppe A6 ab 02.01.1958 in Flensburg aufzustellen.

  • Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 16

    access_time 1959

    Aufbauphase abgeschlossen: die im Verlauf des Jahres 1958 eingenommene Gliederung der Heeresstruktur 1 ist nur von kurzer Dauer: Bereits 1958 wechselt die Kampfgruppe A6 bei gleichzeitiger Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 16 in die Heeresstruktur 2.

  • Gliederung in Heeresstruktur 2

    access_time 1962

    Die neue Gliederung ist durch die Brigade eingenommen.

  • Neue NATO Strategie

    access_time 1963

    Entschluss zur Verlegung der kompletten PzGrenBrig 16 in den Kreis Herzogtum Lauenburg durch NATO Doktrin "Vornewegverteidigung"; das PzGrenBtl 162 zieht sofort in die Bismarck-Kaserne nach Wentorf um.

  • Umzug nach Lanken

    access_time 1969

    Zeitungsartikel zur Namensgebung der Sachsenwald-Kaserne (1970)

    Erste Einheiten beziehen die neu gebaute Sachsenwald-Kaserne in Lanken. Später sind hier das Panzerbataillon 164, sowie die selbstständigen Kompanien Panzerjägerkompanie 160, Panzerpionierkompanie 160 und Instandsetzungskompanie 160 stationiert.

  • Umzug der Brigade abgeschlossen, HS 3

    access_time 1972

    Unmittelbar nachdem die neuen Kasernenanlagen in Elmenhorst bezugsfertig sind, trifft das Panzerbataillon 164 im Oktober 1969 als erster Verband der Brigade im Kreis Herzogtum Lauenburg ein; Brigadekommando und Stab / Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 16 folgen nach Wentorf im April 1970. Den "Schließenden" bildet das Panzerartilleriebataillon 165. Mit seinem Abmarsch aus Schleswig im November 1972 wird die Verlegung der Brigade nach Wentorf bei Hamburg und Elmenhorst Ende 1972 abgeschlossen.

  • Einsatz in der Schneekatastrophe

    access_time 1979

    Die Panzergrenadierbrigade 16 hilft im Norden Schleswig-Holsteins bei der Schneekatastrophe, eingeschneite Ortschaften werden mit schwerem Gerät wieder erreichbar gemacht und der Bevölkerung geholfen.

  • Gliederung Heeresstruktur 4

    access_time 1981

    Gliederung in Heeresstruktur 4; nun größte Brigade des Deutschen Heeres

  • Neuer Beiname

    access_time 02.12.1987 - Gut Wotersen

    Verleihung des Beinamens "Herzogtum Lauenburg" an die PzGrenBrig 16 auf Gut Wotersen (1987)

    Verleihung des Beinamens "Herzogtum Lauenburg" an die Pnazergrenadierbrigade 16 auf Gut Wotersen als einem ersten Verband der Bundeswehr überhaupt.

  • Vorgliederung in Heerestruktur 5

    access_time Sommer 1990

    Übergabe der Bronzetafel PzArtBtl 165 für die Gedenkmauer der deutschen Artillerie an die Artillerieschule in ldar-Oberstein (1993)

    Vorbefehle für HS 5:
    - Auflösung PzArtBtl 165
    - Bildung Stamm-/ Aufwuchsbeziehungen der Verbände
    - PzGrenBtl 162 & PzGrenBtl 163 (n.a.)
    - PzBtl 164 & PzBtl 174 (n.a.)

  • Wiedervereinigung Deutschlands

    access_time 03.10.1990

    Wiedervereinigung Deutschlands. Bundeswehr übernimmt NVA und führt Ausbildungsuntersützung im Bw Kdo OST durch. Schwerpunkte PzGrenBrig 16: Hagenow, Schwerin, Dabel

  • Entscheidung zur Auflösung

    access_time 15.12.1992

    Zeitungsartikel "Einsatzplan bei Katastrophen hinfällig"

    BMVg beschließt in der Nachsteuerung zur Heeresstruktur 5 nachträglich die komplette Auflösung PzGrenBrig 16 bis Ende 1994. In der Heeresstruktur 5 war zu nächst vorgesehen, die Brigade mit dem aktiven PzGrenBtl 162 und dem PzBtl 164 zu erhalten.

  • Auflösungsappell

    access_time 05.05.1994

    Einrollen der Truppenfahnen der PzGrenBrig 16 auf dem Exerzierplatz der Wentorfer Bose-Bergmann-Kaserne

    Auflösungsappell in der Bose-Bergmann-Kaserne; die Mecklenburger Heimatschutzbrigade 40 aus Schwerin übernimmt Tradition vieler Verbände der ehemaligen Panzergrenadierbrigade 16 und nimmt ebenfalls viel Personal und Material auf.

  • Abgabe von Liegenschaften

    access_time 30.09.1994

    Übergabeappell der Wentorfer Bismarck-Kaserne (30.09.1994)

    Übergabe der Bismarck-Kaserne und der Sachsenwald-Kaserne

  • Letzte Wache

    access_time 23.12.1994

    Übergabe der Bose-Bergmann-Kaserne und Ende der Garnisonsgeschichte Wentorfs

  • ENDE

    access_time 31.12.1994

    Leere Strasse in der Wentorfer Bose-Bergmann-Kaserne (1996)

    Das formale Ende der Panzergrenadierbrigade 16. Alle Verbände sind aufgelöst und die Kasernen geräumt.

Gliederungen

Heeresstruktur 1 (1958 - 1959)
  1. Kampfgruppe A6

    in der Heeresstruktur 1 (1959 - 1959)


    1. Panzeraufklärungskompanie 168


    2. Grenadierbataillon 16


    3. Grenadierbataillon 26

Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
  1. Wappen Panzergrenadierbrigade 16
    Panzergrenadierbrigade 16

    in der Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)


    1. Panzeraufklärungskompanie 160


    2. Flugabwehrbatterie 160



Heeresstruktur 3 (1970 - 1981)
  1. Wappen Panzergrenadierbrigade 16
    Panzergrenadierbrigade 16

    in der Heeresstruktur 3 (1970 - 1981)


    1. Panzerspähzug 160


    2. Sanitätskompanie 160 (n. a.)



Heeresstruktur 4 (1981 - 1992)
  1. Wappen Panzergrenadierbrigade 16
    Panzergrenadierbrigade 16
    Herzogtum Lauenburg

    in der Heeresstruktur 4 (1981 - 1992)



Heeresstruktur 5 (1992 - 1996) - 1. Version
  1. Wappen Panzergrenadierbrigade 16
    Panzergrenadierbrigade 16
    Herzogtum Lauenburg

    in der Heeresstruktur 5 (1992 - 1996) - 1. Version


Heeresstruktur 5 (1994) - Nachsteuerung
  1. Wappen Panzergrenadierbrigade 16
    Panzergrenadierbrigade 16
    Herzogtum Lauenburg

    in der Heeresstruktur 5 - Nachsteuerung

    1. Auflösung der kompletten Brigade zum 31.12.1994

info Klicken Sie auf ein Wappen, um mehr über den entsprechenden Verband zu erfahren.

Tradition

Mit Bekanntgabe der Auflösung der Brigade wurde schnell unter den Soldaten die Idee eines Traditionsverbandes gegründet.

Auftrag

Die Panzergrenadierbrigade 16 „Herzogtum Lauenburg“, an der innerdeutschen Grenze eingesetzt, hatte den Auftrag, das südliche Schleswig-Holstein gegen Angriffe des Warschauer Paktes über den Elbe Lübeck Kanal zu schützen. Nach Ablösung des Bundesgrenzschutzes musste zunächst das Gelände ostwärts des Kanals überwacht und die Übergänge über das Gewässer gesichert werden.

Anschließend sollten die Verbände der Brigade das Verteidigungsgefecht ostwärts Hamburg so aufnehmen, dass die erwartete Staffel des Feindes schon zwischen Trittau und Mölln zerschlagen wird. Überlegene Feindkräfte sollten so aufgefangen werden, dass der geplante Gegenangriff der Divisionsreserve vor die Stellungen der Brigade erfolgreich geführt werden konnte. Dabei sollten die Verbände der Brigade - nach erfolgreicher Abwehr der Angriffe - die Gegenangriffe unterstützen und die Kampfverbände des Warschauer Paktes am weiteren Vorstoß hindern.

Brigademarsch

Der Brigademarsch der Panzergrenadierbrigade 16 "Herzogtum Lauenburg" war der Yorksche Marsch.

Beethoven schrieb 1809 sein "Karoussel an dem glorreichen Namensfest Ihrer K.K. Majestät Maria Ludovika im K.K. Schlossgarten von Laxenburg". Er hatte das Stück als Marsch für die böhmische Landwehr komponiert. Von dort kam es auf unbekannten Wegen 1813 zum Armeekorps des preußischen Generals von Yorck, bei dem es in den Befreiungskriegen mit besonderer Vorliebe gespielt wurde. Er erhielt daher seinen noch heute gültigen Namen. Unter den Klängen dieses Marsches warfen sich am 18.04.1864 die Sturmkolonnen auf die Düppeler Schanzen. In der vordersten Linie dirigierte der weltberühmte und unvergessene preußische Musikdirektor Gottfried Piefke (1817 - 1884) vom Leib-Grenadier-Regiment Nr. 8 ein aus Infanterie-Regiment 8, 18, 35 und 60 zusammengestelltes Musikkorps.

Anlässlich des Großen Zapfenstreiches, am Vorabend des Ausmarsches, wird dieser Marsch zum Einmarsch gespielt.

Standorte der Panzergrenadierbrigade 16

Bismarck-Kaserne

Die Bauarbeiten für die an der Hamburger Landstraße gelegene Bismarck-Kaserne, dem kleineren der beiden Militärstandorte in Wentorf, begannen am 22.10.1936.

Bose-Bergmann-Kaserne

Genau wie die in direkter Nachbarschaft gelegene Bismarck-Kaserne wurde auch die Bose-Bergmann-Kaserne Mitte der 1930-er Jahre gebaut.

Sachsenwald - Kaserne

Die Sachsenwald - Kaserne wurde 1969 auf dem ca. 13 Hektar großen Gelände an der B207 erbaut und im Zuge der Auflösung der Panzergrenadierbrigade 16 im Jahre 1994 aufgegeben.

StOÜbPl Lanken

Der Standortübungsplatz Lanken grenzte direkt an die Sachsenwald-Kaserne. Hauptnutzer waren Verbände der Panzergrenadierbrigade 16.

StOÜbPl Wentorfer Lohe

Der Standortübungsplatz Wentorfer Lohe befand sich nordöstlich von Wentorf. Hauptnutzer waren Verbände der in Wentorf stationierten Panzergrenadierbrigade 16.

Patenschaften

Die Verbände und selbstständigen Einheiten der Panzergrenadierbrigade 16 pflegten viele Patenschaften zu umliegenden Gemeinden.

Stab / Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 16 Brunstorf Stab / Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 16 Heimatschutzregiment 71
Panzerjägerkompanie 160 Gudow Panzerbataillon 164 Schwarzenbek
Instandsetzungskompanie 160 Breitenfelde 1./PzBtl 164 Schützengilde Schwarzenbek
Panzergrenadierbataillon 162 Gemeinde Wentorf bei Hamburg 2./PzBtl 164 Elmenhorst
1./PzGrenBtl 162 Schützenverein Sprenge 3./PzBtl 164 Sahms
2./PzGrenBtl 162 Aumühle 4./PzBtl 164 Mölln
Panzergrenadierbataillon 163 Reinbek Panzerartilleriebataillon 165 Geesthacht
3./PzGrenBtl 163 Schnakenbek Jägerbataillon 66 Bergedorf
Panzergrenadierbrigade 16 2. Jyske Brig    

Personal

Brigade

Kommandeur
O Bennecke, BG Neitzel, BG Ebeling, O Dennhardt, O Manns, BG Kleffel, BG Bruhn, O Brugmann, BG Klewin, BG v. Falkenhayn, BG Ocken, O Fischer

Stellv. BrigKdr
OTL Emeis, OTL Dr. v. Grothe, O Thomas, OTL v. Langen-Steinkeller, O Everth, O Scheffer, O Ohme, O Bruhn, O v. Wedel, O Jekat,
O v. Alvensleben, O Poller, O Sasse, O Zumkley, O Mellinger, O Englert, O Meurer, O Dankert

S1 StOffz

H Ladwig, H Klanke, OL Walther, H Baasch, H Scbäper, M Luschert, OTL Reichardt, OTL Martenson, OTL Beardi, M Helms, OTL Bartvogt, OTL Kallweit, OTL Lindau, OTL Friedrich, OTL Rogge

S2 Offz

H v. Pleve, H Schwarz, H Dominick, H Bechthold, M Müller, H Schumann, H Bull, H Schumann, M Lindenau, H Muus, H Niehoff

G3

M i. G. Zapp, M i. G. Wachsmut, OTL i. G. Garken, OTL i. G. Manthey, OTL i. G. Tebbe, OTL i. G. Westphal, OTL i. G. Boes, OTL i. G. v. Falkenhayn, OTL i. G. Müller, OTL i. G. Fischer, M i. G. Zehrer, OTL i. G. Jonas, M i. G. Rabe, M i. G. Schlenker, M i. G. Senger, M i. G. v. Seydlitz, OTL i. G. Hanisch

G4

M i. G. Wachsmuth, M i. G. Bruhn, Mi. G. Brothagen, M i. G. Ahlfeld, M i. G. Westphal, M i. G. Altekrüger, OTL i. G. Fröschmann, M i. G. v. Helm, M i. G. Fischer, Mi. G. Zehrer, Mi. G. Röhricht, M i. G. v. Brandis, M i. G. Dr. Buschmann, H i. G. Bomemann, H i. G. Krüger, H i. G. Krause, M i. G. Braun

Briglng

H Schmidt, M Müller-Gröning, OTL Przyborowski, OTL Tinteloth, OTL Bastl, OTL Zimmermann, OTL Siecher, M Fuhrmann

FmStOffz

H v. Zwehl, H Hendes, H v. Freitag-Lörringhoff, H Barske, H Schmidt, H Roepke, M Schmorell, M Bruhns, M Budeus, M Ott, H Böhm, H Berken, H Hartrott, H Dom

NschStOffz

H Radoch, H Hahn, H Matyschok, H Kirschnick, M Krause, OTL Burkhardt, M Dreier, OTL Bödeker, OTL Sehrock, OTL Dammann

BrigArzt / BSO

OFA Dr Boost, OSA Dr. Tiffert, OFA Dr. Kayser, OFA Dr. Sehweingel, OFA Dr. Heyder, OFA Dr. Furtwängler, OSA Dr. Beykirch, OSA Dr. Schwinzer, OSA Dr. Scheunert, OFA Dr. v. Gersum

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