Feldersatzbataillon 63
Reservisten sind die Hauptträger unserer Landesverteidigung: früher, heute und morgen mehr denn je. Die Brigade hatte in ihrer "Blütezeit" über 3.000 Soldaten der Reserve zu betreuen, auszubilden und in Übung zu halten, eine schier unlösbare Aufgabe. Es mussten also Prioritäten gesetzt werden. Diese galten den mobilmachungsabhängigen Verbänden, nämlich dem Panzergrenadierbataillon 161 und natürlich dem Feldersatzbataillon 63 mit seiner stattlichen Stärke von 865 Mann (nahezu ausschließlich Reservisten). Dennoch hatte dieser einzige »Reservetruppenteil« der Panzergrenadierbrigade 16 unter lauter »Einsatztruppenteilen« nicht immer einen leichten Stand.
Inhalt
Wappen
Die grüne Raute auf gelbem Grund ist das taktische Zeichen für Person, sie weist in Verbindung mit den strahlenförmig angeordneten Pfeilen auf diesen Auftrag hin. Das Nesselblatt auf grünem Grund symbolisiert wie beim Brigadewappen das Land Schleswig-Holstein und die Truppengattung Infanterie.
Geschichte
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Aufstellung als Feldersatzbataillon 167
access_time 1. Juli 1962 – Flensburg
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Umzug des Bataillons
access_time 1969
Das Bataillon -oder vielmehr das eingelagerte Material- zog von Flensburg nach Hamburg-Sülldorf in den dortigen Mobilmachungsstützpunkt um.
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Mobilmachungs-Übung während NATO-Übung BRISK FRAY
access_time 1977
Das größte Problem während dieser Übung war die ATN-gerechte Verwendung der Soldaten des Personalersatzes.
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Umbenennung in Feldersatzbataillon 63
access_time 01.Januar 1981
Im Rahmen der Heeresstruktur 4 erfolgt die Umbenennung in Feldersatzbataillon 63.
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Erneuter Umzug
access_time 1984
Das Bataillon verlegte schließlich 1984 an seinen Endstandort, die Lettow-Vorbeck-Kaserne in Hamburg-Jenfeld. Diese Standorte waren die sog. Mobilmachungsstützpunkte, das heißt, hier lagerten Waffen und Gerät des Bataillons und hier hätte es im Krieg „mobilgemacht“.
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Mobilmachungsübung mit neuem Ansatz
access_time Oktober 1988
Bei der Mobilmachungsübung im Oktober 1988 wurden ganz andere Wege beschritten. Neben dem Führungs- und Funktionspersonal wurden erstmals seit 1977 wieder Offiziere des Personalersatzes einberufen. Damit erhielt diese Mob-Übung den Charakter einer Führerweiterbildung. Die Übung hatte durch die Schwerpunktsetzung auf die Vermittlung von Informationen, flankiert durch ein Schulschießen mit Handwaffen und eine aufwendige Waffenschau, allerdings eher den Charakter eines Seminars denn einer Mobilmachungsübung.
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Neuer Kommandeur: OTL d. R. von Osten
access_time 08. Juni 1989
Im Juni 1989 ging die 15jährige „Ära Sulanke“ schließlich zu Ende. Der Befehl des Brigadekommandeurs, Oberst Rolf Ocken, vom 08.06.1989 lautete dazu militärisch knapp: „Am Montag, dem 19. Juni 1989, wird der Brigadekommandeur das Kommando über das Feldersatzbataillon 63 von Oberstleutnant d. R. Dr. Sulanke an Oberstleutnant d. R. von Osten im Rahmen eines feierlichen Übergabeappelles übertragen.“
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Kurzwehrübungen
access_time 1989 ff.
Es folgt die Zeit der Kurzwehrübungen (dreimal jährlich!) und der rasch aufeinanderfolgenden Truppenwehrübungen (1991 und 1992). Es folgt aber auch die große Beförderungswelle: In den Jahren 1990 bis 1992 waren wir bei Offizieren und Unteroffizieren das Bataillon mit der höchsten Beförderungsquote aller Reservetruppenteile der gesamten Bundeswehr! Das war für den Korpsgeist unseres Haufens natürlich ungemein förderlich.
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Auflösung durch Heeresstruktur 5
access_time Dezember 1992
Ursprünglich war geplant, im Rahmen der Einnahme der Heeresstruktur 5 die Reservisten des Bataillons in die neu aufzustellenden Feldersatzkompanien der Stamm- und Aufwuchsbataillone der Brigade zu überführen. Die Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung über die Auflösung der Brigade vom 15.12.1992 machte diese Planung zunichte. Erfreulicherweise nahm jedoch die Heimatschutzbrigade 40 „Mecklenburg“ in Schwerin unseren Vorschlag zur Übernahme des Führungspersonals an. Damit konnten unsere Reservisten, die weitermachen wollten, im Osten ihre neue militärische Heimat finden.
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Auflösungsappell
access_time 18. September 1993
Am 18. September 1993 war es dann leider soweit. In einem würdigen und stilvollen Feldappell auf dem Truppenübungsplatz BERGEN entließ der Brigadekommandeur, Oberst Eckart Fischer, das Feldersatzbataillon 63 aus seinem Auftrag. Das Besondere und wohl Einmalige an diesem Appell war die Teilnahme einer starken Abordnung aller aktiven Truppenteile der Heimatschutzbrigade 40 „Mecklenburg“. Die Abordnung wurde angeführt vom Oberstleutnant Schulke, dem S1-Stabsoffizier der Brigade, dem für sein überaus engagiertes Eintreten für die Aufnahme unseres Führungspersonals in die Heimatschutzbrigade 40 unser besonderer Dank gilt. Es war eine Szene von hohem Symbolwert, als nach dem Feldappell die Soldaten der Brigade 40 mit den Soldaten unseres Bataillons die Verbandsabzeichen tauschten -- eine großartige Idee von Oberstleutnant Schulke, die mehr als Worte deutlich machte, dass dies kein Ende war, sondern ein Neuanfang.
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Ende und Statistik
access_time September 1993
Das Bataillon hat von 1990 bis zur Auflösung im September 1993 die Kurzwehrübungen, Truppenwehrübungen und DVag statistisch aus-gewertet: In diesen vier Jahren wurden 13 Wehrübungen/DVag des Führungs- und Funktionspersonals durchgeführt; die durchschnittliche Teilnahmequote betrug erstaunliche 88 %, wobei die Kurzwehrübungen im März 1991 und im Februar 1993 mit jeweils 93 % die höchste Beteiligung aufwiesen.
Gliederung
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Feldersatzbataillon 63-
Stab
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BtlFüGrp
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1. Kompanie
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2. Kompanie
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3. Kompanie
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4. Kompanie
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5. Kompanie
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