Panzergrenadierbrigade 17 HAMBURG
Die Panzergrenadierbrigade 17 HAMBURG wurde 1959 in Hamburg aufgestellt und wurde schließlich zum März 1993 aufgelöst. Einige ihrer Verbände wurden im Rahmen einer Stamm-Aufwuchs-Beziehung nach Hamburg-Fischbek (PzGrenBtl 173 na), Bad Segeberg (PzGrenBtl 172 na) und Lanken (PzBtl 174 na) verlegt.
Mit Ende 2008 waren dann letzten auch die nicht aktiven Bataillone zur Auflösung befohlen.
Inhalt
Wappen
Die Panzergrenadierbrigade 17 HAMBURG führte in ihrem Wappen ein weißes Nesselblatt auf rotem Grund und zwei blauen Löwen auf gelbem Grund. Das weiße Nesselblatt auf rotem Grund ist das Familienwappen der Grafen zu Schaumburg und wurde zum Wappen Schleswig-Holsteins, als im Jahre 1110 Adolf von Schaumburg Holstein und Stormarn vom deutschen Kaiser als Lehen erhielt. Schleswig war zu dieser Zeit dänisches Lehen. Sein Wappen, zwei blaue Löwen auf goldenem Grund, wurde dem Wappen Dänemarks entnommen.
Im Jahre 1386 erhielten die Grafen von Schaumburg Schleswig von der dänischen Krone als Lehen. Dieser Zusammenschluss blieb bestehen. Er findet Ausdruck in der Verschmelzung beider Wappen zum Landeswappen von Schleswig-Holstein. Der rote Rand bedeutet, dass es sich um die zweite Brigade der 6. Panzergrenadierdivision handelte. Die PzGrenBrig 16 hatte einen weißen Rand und schließlich hat die PzBrig 18 aus BOOSTEDT einen gelben Rand.
Geschichte
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Aufstellung
access_time 02.02.1959
Die Geschichte der Panzergrenadierbrigade 17 beginnt mit der Aufstellung ihres Stabes und Stabskompanie im Februar 1959. Aus bereits existierenden Truppenteilen der Kampfgruppen A3 und B6 wurde der neue Kampfverband in Hamburg und Itzehoe zusammengeführt. Nach Abschluss der Aufstellung gliederte sich die Panzergrenadierbrigade 17 in Heersstruktur 2.
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Lehrvorführung
access_time Juni 1961 – StOÜbPl Höltigbaum
Lehrvorführung des PzBtl 174 auf dem Standortübungsplatz HÖLTIGBAUM vor Bürgermeister Dr. Nevermann und Bürgermeister Engelhard, sowie Bausenator Dr. Drexelius. Teilnahme an der Divisionsgefechtsübung HEIDEBRAND zusammen mit Panzerbrigade 18 und Divisionstruppen in BERGENHOHNE und MUNSTER.
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Einführung Divisionsabzeichen
access_time Herbst 1962
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Tag der offenen Tür
access_time 15.10.1964
Tag der offenen Tür in der Boehn-Kaserne, 7.100 Besucher.
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Hilfe nach Flugzeugabsturz
access_time 06.09.1971 - Hasloh
Die Bergetrupps der Instandsetzungskompanie 170 werden nach dem Flugzeugabsturz bei Hasloh eingesetzt.
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Tödlicher Unfall bei Verlegung mit der Bahn
access_time 04.05.1972 - Wintermoor
Bei Wintermoor stößt der Eisenbahntransportzug des PzGrenBtl 173 und des PzSpZg 170 beim Rückmarsch vom Truppenübungsplatz Bergen mit einem Güterzug zusammen. Zwei Soldaten verloren ihr Leben, 30 weitere wurden verletzt
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Tag der offenen Tür
access_time 25.05.1972
Ein Tag der offenen Tür der Brigade in der Graf-Goltz-Kaserne wurde von 7.000
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Patenschaftsübernahme
access_time September 1974
"BOLD GUARD 74", das größte Manöver in Schleswig-Holstein seit "HOLD-FAST" 1960, an dem Deutsche, Briten und Dänen teilnehmen, bildet den Schwerpunkt des Jahres. Übernahme der Patenschaft der Brigade für die Alsterdorfer Anstalten.
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Zivilhilfe
access_time Sommer 1976
Im Sommer bedroht eine Hitzekatastrophe die Ernte in Schleswig-Holstein. Auch hier helfen die Soldaten der Brigade.
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Feuer in der Boehn-Kaserne
access_time 19.01.1979
Ein Feuer zerstört eine der beiden Sporthallen in der Boehn-Kaserne.
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Feier zum 20jährigen
access_time 29.09.1979
Mit einem festlichen Brigadebiwak in der Boehn-Kaserne hatte die Panzergrenadierbrigade 17 am 29. September 1979 ihr zwanzigjähriges Bestehen gefeiert. Über 600 zivile Gäste waren erschienen, um bei Erbsensuppe und Grillwürstchen an Lagerfeuern, beim „Springbrunnen" (Feuerlöschteich) oder im Tanzzelt des Heeresmusikkorps mit den Soldaten der Hausbrigade zusammen diesen Tag zu verbringen.
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Friedensdemonstration
access_time 19.06.1983
Der mit propagandistischem Aufwand vollzogenen Aufforderung zur Kasernenblockade folgten am Sonntag, 19. Juni 1983, statt der erwarteten 1.000 Demonstranten nur etwa 300 überwiegend junge Leute. Niemand, so ihr erklärtes Ziel, dürfe hinein oder heraus. Doch der Aufruf löste auch Gegenreaktionen aus. So fand sich eine ganze Anzahl von Bürgern ein, die den Sonntagnachmittag bei den Soldaten in der eingeschlossenen Boehn-Kaserne zubrachten. Politiker von CDU und SPD waren darunter, Vertreter der Bürgervereine von Oldenfelde, Rahlstedt und Farmsen, führende Mitglieder von Sportvereinen, der Freiwilligen Feuerwehren und der IGOR.
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25jähriges Bestehen
access_time Juni 1984
Im Juni feierte die PzGrenBrig 17 ihr 25jähriges Bestehen, unter anderem mit einem Tag der offenen Tür, der 8.000 Besucher anlockte.
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Letzte Übungen mit Volltruppe
access_time September 1985 & September 1986
Oberst Eisele führte die Brigade während der beiden letzten großen Manöver mit „Volltruppe" in Schleswig-Holstein, der Heeresübung „TRUTZIGE SACHSEN“ und der NATO-Übung „BOLD GUARD“ 1986. Mit diesem dritten „BOLD GUARD“ seit 1974 endete die Reihe der großen NATO-Manöver in Schleswig-Holstein, die mit „HOLD FAST“ 1960 begonnen hatte.
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30jähriges Bestehen
access_time 08.07.1989
Zu ihrem 30jährigen Bestehen veranstaltete die Brigade abermals einen Tag der offenen Tür mit einem umfangreichen Programm.
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Flüchtlinge in den Kasernen
access_time November 1989
Zahlreiche Flüchtlinge aus der DDR wurde in der BRD unter anderem in militärischen Einrichtungen untergebracht, so auch in den Kasernen der Brigade 17, die dafür teilweise ganze Gebäude räumte.
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Erste Rekruten aus OST
access_time Januar 1991
Nach der deutschen Wiedervereinigung kamen bereits im Januar 1991 die ersten Rekruten aus den neuen Bundesländern zu ihrer Grundausbildung in die Hamburger Brigade.
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Verkündung der Auflösung
access_time 24.05.1991
Das neue „Ressort-Konzept“ der Bundeswehr wurde vorgestellt. Dies sah unter anderem eine Auflösung der Panzergrenadierbrigade 17 bis zum 31.12.1994 vor.
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Abschiedsappell der Brigade von Hamburg
access_time 22.03.1993
Im März 1993 veranstaltete die Panzergrenadierbrigade 17 aus dem Exerzierplatz der Boehn-Kaserne ihren Abschiedsappell von Hamburg. Die Truppenfahnen der Bataillone wurden an die neuen Heimatstandorte der na-Bataillone abgegeben. Mit einem Großen Zapfenstreich kehrte endete das Kapitel der PzGrenBrig 17 in Hamburg.
Gliederungen
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Panzergrenadierbrigade 17in der Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
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Panzeraufklärungskompanie 170 -
Flugabwehrbatterie 170
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Panzergrenadierbataillon 617
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Panzergrenadierbrigade 17in der Heeresstruktur 3 (1970 - 1981)
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Panzerspähzug 170
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Panzergrenadierbrigade 17
info Klicken Sie auf ein Wappen, um mehr über den entsprechenden Verband zu erfahren.
Brigademarsch
Der Brigademarsch der Panzergrenadierbrigade 17 HAMBURG war der "Fridericus-Rex-Grenadiermarsch".
Der Fridericus-Rex-Grenadiermarsch (Armeemarsch II, 136 (Armeemarsch II, 198)) wurde Mitte der 1860er Jahre vom preußischen Militärmusiker Ferdinand Radeck komponiert. Im Trio des Marsches verwendete er die Melodie, mit der der Komponist Carl Loewe 1837 die kurz zuvor von Willibald Alexis (1798–1871) verfasste Ballade „Fridericus Rex“ (lat. für Friedrich II. von Preußen) unterlegt hatte. In dieser Zeit der preußischen Expansionspolitik, in der Friedrich dem Großen wieder große Verehrung zuteil wurde, erfreuten sich sowohl Radecks Marsch als auch Loewes Ballade mit seinem Namen großer Popularität.
Auch heute noch gehört der Fridericus-Rex-Grenadiermarsch zu den bekanntesten deutschen Militärmärschen. Er ist einer der Traditionsmärsche der 10. Panzerdivision in Sigmaringen, der Feldjägertruppe der Bundeswehr sowie allgemein der gepanzerten Kampftruppen.