Feldartilleriebataillon 61

Feld-/ Beobachtungsartilleriebataillon 61

Das Feldartilleriebataillon 61 war ein artilleristischer Hammer des Artillerieregiment 6 mit Heimat in der Albersdorfer Dithmarsen-Kaserne . Mit seinen Feldhaubitzen FH155 mm (gezogen) und Haubitze 203 mm (M 110 A2) war es in der Lage, atomare Granaten zu verschießen. Die umbruchreiche Zeit nach der Wiedervereinigung sorgt 1993 für eine Eingliederung von Teilen des Beobachtungsbataillons 6 und den neuen Namen Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61. Trotzdem erfolgte die Auflösung zum 31.12.1996.

Inhalt

Wappen

Das Wappen des Feldartilleriebataillons 61 zeigt oben links das Wappen von Albersdorf, dem Heimatstandort des Verbandes. Mittig, auf dem Artillerie-roten Grund des Wappens, ist eine Haubitze M110 abgebildet, einem der Waffensysteme des Bataillons. Der Dithmarscher Reiter rechts neben der Haubitze gehört zum Wappen des Kreises Dithmarschen und stellt so den Bezug zur Garnisonsregion her.

Ab 1. April 1993 führt das Bataillon, nach der Eingliederung von Teilen des Beobachtungsbataillons 6, den Namen Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61. Damit verbunden ist auch ein modifiziertes Wappen.

Geschichte

  • Aufstellung

    access_time 01.04.1958 – Flensburg

    Am 1. April 1958 wurde mit der Aufstellung des Bataillons in Flensburg in der Grenzland-Kaserne begonnen. Zunächst unter der Bezeichnung III. Feldartillerieregiment 6. Erster Bataillonskommandeur wird der Oberstleutnant Rebensburg. Das Bataillon gliedert sich in eine Stabsbatterie, drei schießende Batterien, FH 105/155 mm und eine Versorgungsbatterie.

  • Umzug und Umbenennung

    access_time März 1959

    Aus dem Mot-Marsch wurde eine Bergeübung "FH 203 mm" gezogen

    Im März 1959 verlegt das Bataillon nach Schleswig und wird in Feldartilleriebataillon 61 umbenannt. Im April beginnt die Umrüstung der 4. Bttr auf FH 203 mm gezogen.

  • Verlegung nach Albersdorf

    access_time 01.11.1963

    Betonierungsarbeiten im zukünftigen T-Bereich der Dithmarsen-Kaserne (Herbst 1961)

    Verlegung des Bataillons von SCHLESWIG, Seefliegerhorst, nach ALBERSDORF in die spätere Dithmarsen-Kaserne . Ausrüstung: 2. und 3. Bttr Kanone 175 mm SF M 107,4. Bttr Haubitze 203 mm SF M 110 (bivalente Bttr)

  • Namensgebung "DITHMARSEN-KASERNE"

    access_time 01.07.1964

    Übergabe der Kasernenanlage ALBERSDORF verbunden mit der Namensgebung "Dithmarsen-Kaserne ". Dem Bataillon ist zusätzlich die AusbKp 16/6 unterstellt. Beginn StO ALBERSDORF.

  • Unterstellung AusbKp

    access_time 01.04.1970

    Verlegung der Ausbildungskompanie 8/6 von LÜTJENBURG nach ALBERSDORF und Unterstellung unter das FArtBtl 61.

  • Brandkatastrophe

    access_time 1975

    Einsatz während der Brandkatastrophe im Kreis CELLE in der LÜNEBURGER HEIDE

  • Fahnenbandverleihung

    access_time 08.09.1978

    Fahnenbandverleihung vor Schloss GOTTORF, SCIILESWIG, durch den Ministerpräsidenten Dr. Gerhard Stoltenberg

  • Umgliederung

    access_time 01.10.1979

    Umgliederung des Btl im Rahmen der Heeresstruktur 4: Aufstellung einer neuen 4. Bttr als E/A-Einheit, Umbenennung der "schweren Bttr" (203 mm) in 5./FArtBtl 61

  • Neues Waffensystem

    access_time 01.04.1980 und Mai 1982

    Das Btl wird mit dem neuen Waffensystem FH 155-1 ausgerüstet. Die Beobachter erhalten den modifizierten Kanonenjagdpanzer als Gefechtsfahrzeug. Im Mai 1982 Ausstattung der 5. Bttr mit der leistungsgesteigerten H 203 mm SF (M 110 A2)

  • Erneute Umgliederung

    access_time 01.04.1986

    Umgliederung in die Artilleriestruktur 85: die 4. Batterie bekommt die Haubitze 203 mm (M110 A2), die 2. und 3. Batterie werden von sechs auf neun FH 70 aufgestockt, bei der 4. und 5. Batterie erfolgt die zahlenmäßig gleiche Aufstockung bei den M110 A2 und Beobachter gibt es nur noch bei der 4. und 5. Batterie

  • Patenschaft

    access_time 08.10.1987

    Mit dem Militärkonzert des Heeresmusikkorps 6 in St. MICHAELISDONN beginnt das Bataillon eine Patenschaft

  • Jubiläum

    access_time 04.05.1988

    "Tag der offenen Tür" mit großem Ehemaligentreffen anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Garnison ALBERSDORF und des 30jährigen Bestehens des FArtBtl61.

  • Übersiedler in der Kaserne

    access_time 24.01.1990

    Ein Block der 1. Batterie wird vom Deutschen Roten Kreuz übernommen und Übersiedlern aus dem Osten als Durchgangslager zur Verfügung gestellt.

  • KSZE-Inspektion

    access_time 17.02.1992

    Im Bereich des Bataillons findet die erste KSE-Test-Inspektion im Rahmen der KSZE-Verträge statt.

  • Abgabe M110

    access_time Aug- Sept 1992

    Im Zuge der Umstrukturierung hin zu HStr 5 gibt das Btl alle M110 ab und erhält zu Ausbildungszwecken 5 FH 105mm M 101.

  • Neuer Name

    access_time 01.04.1993

    Ab 1. April 1993 führt das Bataillon, nach der Eingliederung von Teilen des Beobachtungsbataillons 6, den Namen Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61.

  • Bekanntgabe Auflösung

    access_time 14.03.1995

    Am 14. März 1995 (auf der 7-Wegespinne in Munster), wird den Soldaten des Bataillons die Auflösung des Bataillons zum Ende des Jahres 1996 mitgeteilt. Nicht nur für die Soldaten – auch für die Gemeinde Albersdorf – ein Schock, der nicht so leicht zu verdauen war.

  • Letzter Schuss

    access_time 25.01.1996

    Letzter Schuss des Btl um 15.16 Uhr auf dem TrÜbPl MUNSTER-SÜD. Das letzte Feuerkommando wurde in plattdeutscher Sprache gegeben.

  • Außerdienststellungsappell

    access_time 19.04.1996

    Außerdienststellungsappell des Btl in ALBERSDORF, DITHMARSEN-KASERNE. Zum 31.12.1996 hört das Bataillon auf zu bestehen. Am 13. März 1996 gründen ehemalige und noch aktive Soldaten des Bataillons den Traditionsverband Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61 e.V.

Gliederung

Struktur 1959-1962

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1959 - 1962

    Schleswig

    1. 1. Batterie
      (StabsBttr)

    2. 2. Batterie
      (ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (ArtBttr) [1]

    4. 4. Batterie
      (ArtBttr) [2]

    5. 5. Batterie
      (VersBttr)

    6. AusbKp 16/6

  1. [1] Wechsel von 3./- zu 4./- zum 01.07.1959 und Neuaufstellung 3. Bttr ab 01.10.1959
  2. [2] Abgabe der 4./61 zur Aufstellung des FArtBtl 177 ab 01.07.1959 in Hamburg
Struktur 1963/64 (Umzug nach Albersdorf)

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1963

    Schleswig

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (schwere ArtBttr)

    5. AusbKp 16/6

Struktur 1965

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1965

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (schwere ArtBttr)

    5. AusbKp 16/6

Struktur 1968

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1968

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (schwere ArtBttr)

    5. AusbKp 7/6

    6. AusbKp 16/6

Struktur 1970

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1970

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (schwere ArtBttr)

    5. AusbKp 8/6

    6. MörserBttr 380

Struktur 1972

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1972

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (mittelschwere ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (schwere ArtBttr)

Struktur 1979

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1979

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (Eins/Ausb)

    5. 5. Batterie
      (schwere ArtBttr)

Struktur 1986

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1986

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (schwere ArtBttr)

    5. 5. Batterie
      (schwere ArtBttr)

      1. II. ASZ 6

Struktur 1992

  1. Feldartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1992

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (ArtBttr)

    3. 3. Batterie
      (ArtBttr)

    4. 5. Batterie
      (schwere ArtBttr)

Struktur 1993

  1. Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61

    in der Struktur 1993

    1. 1. Batterie
      (Stabs- und VersBttr)

    2. 2. Batterie
      (BeobBttr)

    3. 3. Batterie
      (ArtBttr)

    4. 4. Batterie
      (ArtBttr)

    5. 5. Batterie
      (GerEinh)

    6. 6. Batterie
      (FErs)

Waffensysteme

FH 105 mm

Die FH 105 mm (L) - Höchstschussweite 14,1 km - wurde durch LKW 7 t mil gezogen. Bei diesem Geschütz handelt es sich um eine leistungsgesteigerte deutsche Version der US-amerikanischen 105 mm Howitzer M101, deren Entwicklung bis ins Jahr 1919 zurückgeht und deren erster Prototyp 1928 gebaut worden war.

FH 155 mm

Die Feldhaubitze FH155-1 war ein Anfang der 70er Jahre entwickeltes Feldgeschütz, das zwischen 1978 und 2002 im Dienst war.

Ausgestattet mit dem 155 mm L/39 Rohr wurde das Geschütz von einem 7 to LKW gezogen. Ein 66 PS Hilfsmotor bot die Möglichkeit der eigenständigen Bewegung. Die Feuergeschwindigkeit betrug maximal 3 Schuss in 13 Sekunden und bei einer Stunde Dauerfeuer 2 Schuss pro Minute bei einer Kampfentfernung von rund 24,7 km.

175 mm FH (M107)

Um die Feuerkraft der Artillerietruppe zu stärken, beschaffte die Bundeswehr ab 1964 auch die schwere Kanone 175 mm M107 SF. In den schweren Feldartilleriebataillonen der Divisionen lösten die Selbstfahrlafetten die Feldhaubitzen M59 Long Tom und M115 ab.

Schwere Feldhaubitze M110 auf dem StOÜbPl Boostedt (1985)

203 mm FH (M110 A2)

1964 beschaffte die Bundeswehr 80 Haubitzen des Typs M110 für die Feldartilleriebataillone des Heeres, unter anderem als Element für die nukleare Teilhabe. 1985 wurden diese zum Typ SF M110 A2 G mit langem Rohr und Zweikammermündungsbremse kampfwertgesteigert. 1993 wurden die Geschütze ausgemustert.

Personal

Bataillon

Kommandeure
OTL Rebensbnrg, OTL Bergmann, OTL v. Rekowski, OTL Altenburg, M Miller, OTL Bolle, OTL Brinkmann, OTL v. Gyhlenfeldt, OTL Meyer-Detring, OTL Leyherrr, OTL Weinberg, OTL Konert, OTL Köhler, OTL Finken

Stellvertretende Kommandeure
M Dettmann, M Döhring, M Richter, Hptm Rieke, Hptm Staats, OLt Henschel, Hptm Behrens, OLt Zimmerningkat, OLt Gieseke, OLt Krause, OLt v. Selle, M Best, M Schneider, M Miller, M Brauer, M Ballnus, M Renner, M Coenen, M Johannson, M Weinschenck, M Köhler, M Koch, OLt Dette

1. Batterie

Batteriechefs
H Harder, Maj Dettmann, Maj Döhring, OLt Giesicke, Maj Richter, Maj Schröder, H Müller, Maj v. Amsberg, H Arps, Maj Windpfennig

Batteriefeldwebel
HF Abels, HF Benning, HF Plön, HF Tiegs, HF Scharmacher, StFw Einhorn, SF Lange, OSF Hinz

2. Batterie

Batteriechefs
H Staats, H Zwingelberg, H Rohde, H Krause, H Busche, Maj Schemionek, H Heede, H Kuhrt, H Stelter, H Block, H Lütje, H Frahm, H Esser, H Klein, H Rühmann, H Lorenz, H Brinkmann

Batteriefeldwebel
HF Buck, HF Jörgensen, SF Marisvhen, SF Günther, SF zur Heiden, HF Pächnatz, HF Sievers

3. Batterie

Batteriechefs
H Schröder, H Zwingelberg, H Böthling, H Hentschel, H Zimmerningkat, H v. Amsberg, H v. Geyso, H v. Hessert, H Karlisch, H Kiefer, H Schaaf, H Sternberg, H Kneflowski, H Winkens, H Gibalowski, H Pleger, H Borutta, H Rücker, H Kleine

Batteriefeldwebel
HF Steffen, HF Buck, HF Heisch, HF Schipmann, HF Hinz, HF Schüler

4. Batterie

Batteriechefs
H Karlisch, H Schaaf, H Jahnke, H Lütje, H Schrader, H Bruns, H Karrasch, H Motsch, OLt Wierderholz

Batteriefeldwebel
SF Beil, HF Hansen

5. Batterie

Batteriechefs
H Sucker, H Schübeler, H Böthling, H Schlüter, H Welsch, H v. Seile, H Friebe, H Windpfennig, H Kuhrt,
H Stelter, H Bettermann, H Henke, H Gemballa, H Kuhse, H Karrasch, OLt Motsch

Batteriefeldwebel
HF Godbersen, HF Battig, HF Manthey, HF Lange, HF Hansen

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