Auf die ehemalige Kaserne des Regiments Hamburg in der Bundesstraße, die Hanseaten-Kaserne in Fuhlsbüttel die Hindenburg- und Mackensen-Kaserne in Alsterdorf und die Marine-Kaserne in Finkenwerder, die ursprünglich auch belegt werden sollten, hat das Verteidigungsministerium schließlich verzichtet. Eine Wiederverwendung von Kasernen, in denen Hamburg Krankenhäuser eingerichtet hatte, war von vorneherein nicht beabsichtigt.
Am 9. August 1956 wurden die Truppenunterkünfte und andere Bundesliegenschaften an die Bundeswehr übergeben. In die Boehn-Kaserne zogen Infanteristen, die Vorgänger der dort stationierten Panzergrenadiere ein.
Ab 1. Juli 1959 beherbergt die Boehn-Kaserne auch den Stab der Panzergrenadierbrigade 17 und das Feldartilleriebataillon 177, welches später in Panzerartilleriebataillon 177 worden ist. Verschiedene organisatorische Maßnahmen, mehrere Neubauten und die überfälligen Grundinstandsetzungen aller Kasernengebäude hatten häufige Umzüge zur Folge.
Technischer Bereich, Instandsetzungshallen und Kammergebäude lagen im südostwärtigen Kasernenbereich, nahe den Unterkünften.
Infolge der Auflösung des Panzergrenadierbataillons 173 wurden im Laufe des Jahres 1991 teilweise, später vollständig einzelne Gebäude frei, die die Begehrlichkeiten anderer Dienststellen weckten: studierende Offiziere der Bundeswehruniversität, auszubildende Justizangestellte beiderlei Geschlechts und junge Polizeibeamte aus Ostdeutschland, die sich im Rahmen eines Ausbildungsprogramms in Hamburg befanden. Zeitsoldaten aus dem weiter entfernten Umland, die die exzellenten Möglichkeiten zur dienstzeitbeendenden Berufsausbildung in Hamburg nutzten, Einzelunterbringung für andere Dienststellen und nicht zuletzt das Stabsmusikkorps der Westgruppe der Truppen, also der letzten Soldaten der GUS [Gemeinschaft unabhängiger Staaten = ehem UdSSR] waren dort unterzubringen: StFw Reich mutierte langsam vom Spieß 3./PzArtBtl 177- über Kasernenfeldwebel zum Hotelmanager des gastfreundlichen Hauses "Boehn-Kaserne" - aber im Ernst: Durch diese Möglichkeiten wurde vielen Menschen, die sich in der Berufsausbildung befanden, in Zeiten des Wohnraummangels eine preiswerte Unterkunft verfügbar gemacht.
Die Boehn-Kaserne ist in den zurückliegenden acht Jahren dank langfristiger und kontinuierlicher Planungen zur am besten ausgestatteten und gepflegten Hamburger Kaserne geworden. Die Verdienste dafür liegen zu gleichen Teilen bei den Kasernenkommandanten zu Beginn der achtziger Jahre (Oberst Dreetz und Oberst Streubel) und bei der außerordentlich gut geführten Standortverwaltung unter Oberregierungsrat Suckau.
In der Kaserne fordern Sporthalle, Sportplatz, Rasenflächen für Sport, Ausbildung und Spiel, Kegelbahn, Sauna, Fitnessräume, Fotolabor, Truppenbüchereien und eine Kraftfahzeugbastelhalle die sinnvolle Freizeitbeschäftigung aller Soldaten, die auf die Unterkunft angewiesen sind.
Seit 1991 sind die Mittel zur die Bauunterhaltung zugunsten der Verbesserung der Infrastruktur in ostdeutschen Kasernen nur in geringsten Mengen für die Boehn-Kaserne eingestellt worden. Außer zur Abstellung sicherheitsgefährdender Mängel oder Schäden stand eine bescheidene Summe zur Verfügung. Zu einem frühen Zeitpunkt 1992 entschied sich der Senat Hamburgs, die vom Bundesminister der Finanzen für 1994 zum Verkauf angebotenen Boehn-Kaserne zu erwerben, um die Ausbildungseinrichtungen der Polizei und weit verstreut liegende, in angemieteten Liegenschaften untergebrachte Dienststellen in der Kaserne zusammenzuführen.
Zu diesem Zweck arbeitete vom 01.10.1992 an eine Arbeitsgruppe der Polizei unter Leitung Herrn Kneupers in einem Büro der Kaserne an der polizeilichen Umgestaltung.