Raketenartilleriebataillon 62

Das Raketenartilleriebataillon 62 wurde ab 1959 aufgestellt und bestand bis zum 31.12.1996 als Verband des Artillerieregiment 6 . In der wechselvollen Geschichte des Bataillons führt das Bataillon mit seiner 5. Batterie am 12.12.1991 als erster Verband der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz BERGEN mit dem neuen Waffensystem Multiple Launch Rocket System (MLRS) -auch bekannt als MARS- ein scharfes Schießen vor vielen hochrangigen Gästen durch.

Inhalt

Wappen

Das Wappen des Raketenartilleriebataillons 62 stellt auf seinem Wappenschild diagonal verlaufend die Farben Schleswig-Holsteins dar. In der Mitte ist eine Rakete dargestellt in Anlehnung an den Auftrag und die Ausstattung des Bataillons. Unten im Wappen ist eine brennende Granate dargestellt.

 

 

Geschichte

  • Beginn der Aufstellung

    access_time 15.10.1959 – Eschweiler

    Aufstellung der späteren 2. Bttr ArtBtl 62 als Kader in ESCHWEILER. Anschließend Verlegung nach Itzehoe in die Hanseaten-Gallwitz-Kaserne.

  • Weitere Aufstellung

    access_time 1960

    auf dem TrÜbPI BERGEN-HOHNE. Eine Woche später beginnt die weitere Aufstellung des Bataillons in den Standorten Breitenburg-Nordoe und Boostedt. Die spätere 5. Bttr (BglBttr) wird am 17.11 in Boostedt aufgestellt.

  • Einsatzbereitschaft

    access_time April 1961

    Übergabe der Liliencron-Kaserne  - Amerikanische Abordnung (1964)

    Anfang April findet die Aufstellung des Artilleriebataillon 62 ihren Abschluss. Das 13th US-Missile Detachement nimmt seine Tätigkeit auf: AZa Artilleriebataillon 62.

  • Zusammenführung

    access_time Oktober 1960

    Zusammenführung des Btl in BREITENBURG-NORDOE; 5./-(BglBttr) weiterhin noch in BOOSTEDT stationiert.

  • Umbenennung

    access_time 01.05.1963

    Umbenennung des Bataillons von ArtBtl 62 in RakArtBtl 62

  • Übergabe der LILIENCRON-KASERNE

    access_time 01.07.1964

    Übergabe der Liliencron-Kaserne - Abschreiten der Front (1964)

    Übergabe der Liliencron-Kaserne in Kellinghusen an das RakArtBtI 62 durch den Bundesminister der Verteidigung, Kai Uwe von Hassel.

  • Neues Waffensystem

    access_time 01.10.1970

    Übernahme der ersten 4 Mehrfachraketenwerfer 110 SF (LARS)

  • Schießen mit LARS

    access_time 01.04.1971

    RakWrf SF110 in Grafenwöhr (1972)

    Erstes Schießen mit dem RakWf 110 SF auf dem TrÜbPI MUNSTER-SÜD.

  • Umgliederung

    access_time 01.04.1972

    Umgliederung des Bataillons in:
    • Die Stabs- und Versorgungskompanie (1./-)
    • Eine Artilleriebatterie mit vier Werfern Honest-John (2./-)
    • Zwei Artilleriebatterien mit je 8 Werfern 110SF (3./- und 4./-)
    • Die Begleitbatterie (5./-)

  • Patenschaftmit dem 13th US Field Artillery Detachement

    access_time 23.10.1974

    Patenschaftsurkunde RakArtBtl 62 und 13th USAD (1974)

    Zwischen dem Raketenartilleriebataillon 62 und dem 13th US Field Artillery Detachement wurden am 16.10.1974 Patenschaftsurkunden als äußeres Zeichen der engen Partnerschaft und guten Zusammenarbeit ausgetauscht.

  • Sportliche Erfolge

    access_time 1975

    Am 09.06.1975 wurde das Bataillon Divisionsmeister im Kleinfeldhandball. Die gleiche Mannschaft wurde am 25.06.1975 Sieger der Kleinfeldhandballmeisterschaft des I. Korps. Am 03.09.1975 wurde diese Mannschaft Vizemeister bei der ersten Heeresmeisterschaft im Kleinfeldhandball. Sie unterlag im Endspiel der Mannschaft des Jägerbataillons 501 aus Böblingen

  • Weitere sportliche Höhepunkte

    access_time 21.10.1978

    Auch die Schießsportmannschaft des Bataillons kann auf einen großen Erfolg zurückblicken. Am 21.10.1978 wurde sie Sieger beim Pokalschießen des Reservistenverbandes Schleswig-Holstein

  • Umgliederung

    access_time 01.10.1979

    Umgliederung des Btl im Rahmen der Heeresstruktur 4: Auflösung der 2./- mit dem Waffensystem HONEST JOHN, Auflösung der AusbKp 8/6

  • Ende HOHNEST JOHN

    access_time 17.01.1980

    Zeitungsartikel Abgabe der Honest John des RakArtBtl 62 ins Depot (NR 1980)

    Der letzte HONEST JOHN-Werfer verlässt das Bataillon.

  • Erstes Schießen

    access_time Juni 1980

    RakWrf SF 110 des RakArtBtl 62

    Erstes Schießen mit den Mehrfachraketenwerfern 110 SF während der Übung BEAT BLOW in OKSBÖL, Dänemark

  • Fahnenbandverleihung

    access_time 13.06.1981

    Anlässlich der Katastrophenhilfe im Jahre 1976 wurde dem Raketenartilleriebataillon 62 im Schlossstadion Plön förmlich das Fahnenband des Landes Schleswig-Holstein durch den Ministerpräsident Dr. Stoltenberg verliehen.

  • Umrüstung LARS

    access_time Dez 1981

    Die Mehrfachraketenwerfer 110 SF werden auf die Trägerfahrzeuge der zweiten Generation umgerüstet. Einführung des Feuerleitsystem "FERA".

  • Artilleriestruktur 85

    access_time 01.04.1986

    Umgliederung in die STAN der Artilleriestruktur 85

  • Der MARS kommt

    access_time 02.10.1989

    Personeller Aufstellungsbeginn für die 5. Batterie (WaSys: MARS)

  • Gründung MobKam RakArtBtl 62

    access_time 21.02.1990

    Am 21.02.1990 gründet sich die MobKameradschaft RakArtBtl 62. Diese ist später der Traditionsverband, der über die Zeit nach der Auflösung des Bataillons hinaus bestehen wird.

  • Hoher Besuch

    access_time 10.10.1990

    Besuch der Königin Margarethe H. von Dänemark während der Übung "BEAT BLOW" in OKSBÖL, Dänemark.

  • Neues Waffensystem

    access_time 14.01.1991

    Übergabe der ersten 8 Waffensysteme MARS an die 5. Batterie (14.01.1991)

    Übergabe der ersten 8 Waffensysteme MARS an die 5. Batterie

  • Mehr MARS

    access_time 10.10.1991

    Personeller Aufstellungsbeginn der 4. Batterie (WaSys MARS)

  • Erstes MARS Schießen

    access_time 12.12.1991

    Im Beisein des KG I. Korps, GenLt Boes, findet auf dem Truppenübungsplatz BERGEN, Schießbahn 20A, das erste MARS-Schießen auf einem Übungsplatz in der Bundesrepublik Deutschland statt.

  • Umstrukturierung

    access_time Sept – Okt 1992

    Im Zuge der Umstrukturierung hin zur Heeresstruktur 5 erhält das Bataillon weitere 8 MLRS und gibt dafür 8 LARS ab.

  • Letzter Schuss

    access_time 04.12.1995

    Letztes Raketenschießen des RakArtBtl 62 auf dem TrÜbPI BERGEN

  • Außerdienststellungsappell

    access_time 22.03.1996

    Außerdienststellungsappell des Bataillons in der Liliencron-Kaserne. Zum 31.12.1996 hört das Bataillon auf zu bestehen.

Eine sehr ausführliche Chronik kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden:

Gliederungen

Struktur 1961 - 1972

  1. Artilleriebataillon 62

    in der Struktur 1961 - 1972

    1. Wappen 1./RakArtBtl 62
      1. Batterie
      Stabs-/ VersKp
      (4x FK 20mm)

    2. Wappen 2./RakArtBtl 62
      2. Batterie
      (2x RakWf Honest John)

    3. Wappen 3./RakArtBtl 62
      3. Batterie
      (2x RakWf Honest John)

    4. 4. Batterie
      (2x RakWf Honest John)

    5. Wappen 5./RakArtBtl 62
      5. Batterie
      (Begleit-Batterie)

Struktur 1972 - 1979

  1. Raketenartilleriebataillon 62

    in der Struktur 1972 - 1979

    1. Wappen 1./RakArtBtl 62
      1. Batterie
      Stabs-/ VersKp

    2. Wappen 2./RakArtBtl 62
      2. Batterie
      (4x RakWf Honest John)

    3. Wappen 3./RakArtBtl 62
      3. Batterie
      (8x RakWf 110 SF1)

    4. 4. Batterie
      (8x RakWf 110 SF1)

    5. Wappen 5./RakArtBtl 62
      5. Batterie
      (Begleit-Bttr)

    6. AusbKp 8/6

Struktur 1979 - 1986

  1. Raketenartilleriebataillon 62

    in der Struktur 1979 - 1986

    1. Wappen 1./RakArtBtl 62
      1. Batterie
      Stabs-/ VersKp

    2. Wappen 2./RakArtBtl 62
      2. Batterie
      (8x RakWf 110 SF1)

      1. Batterieführungsgruppe

      2. Gefechtsstaffel I

        1. BttrChef
        2. VerbOffz
        3. FEL-Offz mit BttrTrpFhr
        4. Feldkabeltrupp 10
        5. Richtkreistrupp I und II
        6. MunGrpFhr
      3. Gefechtsstaffel II

        1. ZgFhr
        2. FltTrp FERA
        3. 4x RakWrf
        4. 4x Lkw 10t gl Mun
      4. Gefechtsstaffel III

        1. ZgFhr
        2. FltTrp FERA
        3. 4x RakWrf
        4. 4x Lkw 10t gl Mun
      5. Gefechtsstaffel IV

        1. BttrFw
        2. VU
        3. Vers. aus 1./Bttr
          (FKüTrp, WtgTrp, SanTrp)
    3. Wappen 3./RakArtBtl 62
      3. Batterie
      (8x RakWf 110 SF1)

    4. 4. Batterie
      (Begleit-Bttr)

    5. SanBer 11/7

    6. Fahrschulgruppe
      Kellinghusen

Struktur 1989

  1. Raketenartilleriebataillon 62

    zum Ende der Heeresstruktur 4 (1989)

    1. Wappen 1./RakArtBtl 62
      1. Batterie
      Stabs-/ VersKp

    2. Wappen 2./RakArtBtl 62
      2. Batterie
      (8x RakWf 110 SF2)

    3. Wappen 3./RakArtBtl 62
      3. Batterie
      (8x RakWf 110 SF2)


    4. 4. Batterie
      (8x RakWf MARS)

    5. Wappen 5./RakArtBtl 62 (MARS)
      5. Batterie
      (8x RakWf MARS)

    6. SanBer 11/7

    7. Fahrschulgruppe
      Kellinghusen

Struktur 1992 - 1996

  1. Raketenartilleriebataillon 62

    in der Heeresstruktur 5 (1991 - 1996)

    1. Wappen 1./RakArtBtl 62
      1. Batterie
      Stabs-/ VersKp

    2. Wappen 2./RakArtBtl 62
      2. Batterie
      (8x RakWf 110 SF2)

    3. Wappen 5./RakArtBtl 62 (MARS)
      3. Batterie
      (8x RakWf MARS)

    4. Wappen 4./RakArtBtl 62 (MARS)
      4. Batterie
      (8x RakWf MARS)

    5. SanBer 11/7

    6. Fahrschulgruppe
      Kellinghusen

Standorte

Liliencron-Kaserne

In Kellinghusen war ein Großteil der Artillerieverbände der Division in der Liliencron-Kaserne stationiert.

Freiherr-von-Fritsch-Kaserne

Die 2006 geschlossene Freiherr-von-Fritsch-Kaserne lag in Breitenburg-Nordoe in direkter Nachbarschaft zu Itzehoe.

Rantzau-Kaserne

Die Boostedter Rantzau-Kaserne wurde im Jahre 2015 geräumt. Sie diente lange Einheiten der 6. Panzergrenadierdivision als Heimat.

Wachturm am verlassenen Wachturm des SAS Kellinghusen (2008)
Wachturm am verlassenen Wachturm des SAS Kellinghusen (2008)

Sondermunitionslager Kellinghusen

Das Sondermunitionslager Kellinghusen lag auf dem Gelände des StOÜbPl Kellinghusen und war bis 1991 in Betrieb. Anschließend nutzen die Einheiten der Garnison Kellinghusen das Gelände aus Ausbildungsstätte. Ab 2009 war das Gelände frei zugänglich und das Lager verkam zusehends durch Vandalismus, bis es im April 2021 abgerissen wurde.

Waffensysteme

Honest John

Die 762-mm-Feldrakete MGR-1 Honest John war eine ungelenkte amerikanische Kurzstreckenrakete. Von der Honest John gab es zwei Varianten: Die MGR-1A (M31), ab 1954 im Einsatz, sowie die MGR-1B (M50), die ab 1958 zum Einsatz kam und am 9. Juli 1982 deklassifiziert wurde. Beide Versionen waren nuklearwaffenfähig für einen Sprengkopf von bis zu 50 kt.

Als Transportfahrzeug diente ein M939 von AM-General.

LARS

Das Leichte Artillerieraketensystem (kurz LARS) war ein Mehrfach-Raketenwerfer des deutschen Herstellers Wegmann & Co. Das Waffensystem wurde von 1969 bis Anfang der 1990er Jahre bei der Raketenartillerie des Heeres der Bundeswehr eingesetzt.

MARS

Das Mittlere Artillerieraketensystem (MARS) wurde in den 80er Jahren in den USA entwickelt. MARS ist eine autonome Flächenfeuerwaffe, die in Verbindung mit der Lenkrakete aber auch zur hochpräzisen Bekämpfung von Einzel- und Punktzielen befähigt ist.

Personal

Bataillon

Kommandeure
OTL Thiele, OTL VosfeId, OTL Hunger, OTL Geißler, OTL Borchardt, OTL Boes, OTL Schöppl, OTL Saul, OTL Meyer, OTL Oerding, OTL Weinschenck, OTL Geschke, OTL Meier

Stellvertretende Kommandeure
Maj Staats, Maj Grundke, Maj Giskow, Maj Geißler, Maj Riegert, OTL Reimer, OTL Neugebauer, OTL Richter, Maj Vollmöller, Maj Mennicke, Maj Schröder

1. Batterie

Batteriechefs
Hptm Berrer, Hptm Hartmann, Hptm Hartkopf, Hptm Kraus, Maj Gebel, Maj Simon, Mai Gierling, Maj Bähr, Maj Baumgarten,
Hptm Pleger, OLt Brenner

Batteriefeldwebel
HptFw Abels, HptFw Diethard, HptFw Naß, HptFw Haese, HptFw Heesch, StFw Schmahl, OStFw Böttcher

2. Batterie (bis 31.03.1971)

Batteriechefs
Hptm Hannemann, Hptm Kraus, Hptm Gebel, Hptm Simon, Hptm Schäfer, Hptm Koch, Maj Gierling, Hptm Krimilowski

Batteriefeldwebel
HptFw Naß, HptFw Wolfrath, HptFw Blöcker

2. Batterie (v. 01.04.1959- 30.09.1979 3./62)

Batteriechefs
Hptm Staats, Hptm Schulz, Hptm Neugebauer, Hptm Wädow, Hptm Eilers, Hptm Nachtigall, Hptm Koch, Hptm Saxer, Hptm Krohn, Hptm Schuster, Hptm Schwegmann, Hptm Frilling-Recker

Batteriefeldwebel
HptFw Krienke, HptFw Enge, HptFw Schwarz, HptFw Lutz, HptFw Schmahl, HptFw Bach, HptFw Perry

 

3. Batterie (v. 01.09. 1962 - 30.09.1979 4./62)

Batteriechefs
Hptm Leidreiter, Hptm Mauhs, Hptm Hornig, Hptm Engelien, Maj Entreß, Hptm Klein, Hptm Dehnbostel, Hptm Riedel, OLt Horstmann

Batteriefeldwebel
HptFw Haese, HptFw Felsien, HptFw Rademacher

4. Batterie (v. 17.11.1960 - 30.09.1979 5./62)

Batteriechefs
Hptm Günther, Hptm Wölk, Maj Eilers, Hptm Krohn, Hptm Klingenberg, Hptm Dehnbostel, Hptm Schuster, Hptm Bollinger

Batteriefeldwebel
HptFw Jenkel, HptFw Schwarz, HptFw Perry, HptFw Krienke

Ausbildungskompanie 8/6

Kompaniechefs
Hptm Trube, Hptm Muster, Hptm Boehnke

Kompaniefeldwebel
HptFw Beil

Videos

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