Eider-Kaserne
Hinter der Eider-Kaserne steht eine wechselvolle Geschichte. Um etwa 1670 -Rendsburg war damals dänisches Territorium begann der Bau der ersten großen Festungsanlage, auf dem ab etwa 1690 der Erweiterungsbau folgte und Rendsburg somit die zweitgrößte Festung im dänischen Reich wurde. Auf den Überresten der ab ca. 1860 geschleiften Festungsbauten wurde vor fast 120 Jahren mit dem Bau der Eider-Kaserne begonnen, dabei war das erste Gebäude das Mannschaftshaus (sog. "Eiderschlösschen").
Die im Jahr 1935 bis 1936 gebaute Kasernenanlage stellt einen größeren Kasernenkomplex dar, der bis zum Jahr 1945 in Artillerie-(Blottnitz-Kaserne) und Eider-Kaserne unterteilt war.
Einige der Gebäude der damaligen Eider-Kaserne wurden bereits 1905/06 fertiggestellt.
Übersicht:
Größe:
zoom_out_map 19 ha
Abgabe:
date_range Ende 2008
Status:
Großteil abgerissen, alte Gebäude erhalten und teilweise umgenutzt
In den beiden Kasernen waren bis zum Jahr 1945 die 4. und 5. Abteilung und der Regimentsstab des Artillerieregimentes 30 untergebracht. Am 08. Mai 1945 besetzten die britischen Streitkräfte Rendsburg und nahmen zwei Tage später die Eider-Kaserne ein.
Während der Nachkriegszeit wurden die Gebäude der damaligen Eider-Kaserne von verschiedenen deutschen Dienststellen, militärischen Einheiten und Zivilbetrieben genutzt. Unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges war ein britisches Regiment hier stationiert. Nach der Gründung der Bundeswehr zogen hier unter anderem das Fernmeldebataillon 610, die Topographiebatterie 600 sowie das Hauptquartier des COM LANDJUT ein. In diesem während des Kalten Krieges einzigen multinationale Korps der NATO, das zwischen 1962 und 1999 bestand, waren Soldaten der dänischen Landstreitkräfte, des deutschen Heers vertreten, sowie Großbritannien mit einem Verbindungsoffizier.
Das COM LANDJUT verließ 1999 die Kaserne mit Aufstellung des Multinationales Korps Nord-Ost im polnischen Stettin.
Mit der Bundeswehrreform 2004 wurde die Schließung der Eider-Kaserne und der Umzug des Fernmeldebataillons 610 ins brandenburgische Prenzlau beschlossen, wo dies noch heute als letztes Fernmeldebataillon der Bundeswehr fortbesteht.
Ende 2008 zogen die letzten Soldaten aus der Kaserne aus. Zwei Jahre später kamen die Abrissbagger und haben einen Großteil der Gebäude und Hallen im technischen Bereich abgerissen. Ebenso der Fernmeldebunker, der hinter dem Eider-Schlösschen war, wurde entfernt.
Danach herrschte lange Stille auf dem Gelände. Das ehemalige HQ LANDJUT wurde hingegen recht schnell zu einer Erweiterung des Helene-Lange-Gymnasiums zur Schule umgebaut. Inzwischen hat auch der Bau der sog. Tulipan-Höfe im Bereich der ehemaligen Hauptwache begonnen.