Gerätehauptdepot Ladelund
Das Gerätedepot Ladelund war eine ortsfeste logistische Einrichtung der Bundeswehr nördlich der Gemeinde Ladelund in Nordfriesland. Sie bestand von 1972 bis 2017. Im Zuge der Bundeswehrreform von 2011 wurde das Depot zum 31. Dezember 2017 vollständig aufgelöst und geräumt. Nach der erneuten Fokussierung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung wurde im Januar 2019 verkündet, dass diese Liegenschaft bis zum Jahr 2031 wieder in Betrieb gehen und umfangreich saniert werden soll.
Die hier abgebildeten Daten wurden uns dankenswerterweise von Herrn Feddersen vom Kirchspielarchiv der Gemeinde Ladelund (Link) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Inhalt
Wappen
Das erste Wappen des Gerätedepots Ladelund wurde 1972 mit der Eröffnung des Depots eingeführt. Es basiert auf dem Ladelunder Gemeindewappen, in das zentral das taktische Zeichen "Depot" der Bundeswehr eingefügt wurde.
Etwa im Jahre 1983 wurde das neue Wappen auf Weisung des Territorialkommando Schleswig-Holstein Kiel eingeführt. Zur Ausführung kam ein Entwurf von Hptm Hans Jürgen Gretscher.
Es zeigt einen Hamster, der Vorräte sammelt, als Sinnbild für die Materiallagerung im Depot. Das rote Nesselblatt steht für die 6. Panzergrenadierdivision, als damaligen "Hauptkunden“. Das Blau des Hintergrundes steht für Logistiktruppen Nachschub und Instandsetzung.
Geschichte
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Gründung
access_time Sep. 1972
Die Gründung des Gerätedepots Ladelund erfolgt 1972 für 20 Soldaten und 180 zivile Mitarbeiter. Es ist dem Versorgungskommando 600 in Flensburg unterstellt. OTL Werner Jürgensen ist der erste Kommandant des Depots.
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Personalwechsel
access_time Sep. 1976
Nach vier Jahren des Bestehens übernimmt OTL Christian Finger die Führung des Depots.
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Besuche
access_time Mai 1978
Im Mai 1978 besuchen erst dänische Offiziere das in der Grenzregion zwischen Deutschland und Dänemark liegende Depot. Anschließend besuchen Pioniere das Depot und bauen in Ladelund einen Spielplatz.
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Mobilmachungsübung
access_time Sep. 1981
Im September 1981 wird im Rahmen einer Versorgungsübung mit ca. 1150 Soldaten und ca. 380 Fahrzeugen auch die Sicherung des Depots mit Reservisten geübt.
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Neues Wappen
access_time 1983
Einführung des neuen Wappens: Goldener Hamster auf blauem Grund nach einem Entwurf von Hans Jürgen Gretscher
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Umgliederung
access_time Okt 1993 – Sep 1994
Das Gerätedepot wird in Gerätehauptdepot umbenannt und folgende benachbarte Lagereinrichtungen unterstehen nun: Teildepot Betriebsstoff Wallsbüll, Gerätelager Weesby, Munitionsaussenlager Jardelund und das Munitionsdepot Löwenstedt.
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Unterstellungswechsel
access_time April 1994
Im Zuge der Auflösung des Versorgungskommando 600 erfolgt die Unterstellung des Depots unter die Logistikbrigade 1 in Lingen.
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Erneuter Unterstellungswechsel
access_time Jan 1996
Nach nur zwei Jahren erfolgt die Unterstellung des Depots unter die Logistikbrigade 4 in Straußberg.
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Hilfe bei der Oder-Flut
access_time Juli 1997
Nah der verheerenden Jahrhundertflut im Oderbruch kommen auch Materiallieferungen aus Ladelund im Flutgebiet an.
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25-jähriges Bestehen
access_time Sep 1997
Im September wird das 25-jährige Bestehen des Depots gefeiert.
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Umgliederung
access_time Dez 1997
Durch die Außerdienststellung des Munitionsaußenlagers Jardelund, dem Betriebstoffdepot
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Versorgung SFOR-Kontingent
access_time Okt 1999
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr werden u.a. auch aus dem Gerätehauptdepot Ladelund versorgt.
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Privatisierung des Depots
access_time 2000 / 2001
Nach ersten Gerüchten im Mai 2000 und einem Treffen mit Verteidigungsminister Scharping im Juni in Ladelund soll eine Privatisierung des Depots erfolgen. Hierzu finden im August 2000 bereits Besichtigungen potenzieller Bieter statt, aber auch Proteste dagegen. Im November 2021 wird ein Vertragsabschluss zum Pilotprojekt Privatisierung zum Juni 2002 angestrebt. Letztlich wird die Privatisierung im Oktober 2002 gestoppt.
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Letzter Panzer verlässt das Depot
access_time 14.12.2016
Ein Jahr vor der endgültigen Schließung verlässt mit einem Bergepanzer das letzte Kettenfahrzeug das Depot Ladelund. Er wurde nicht verschrottet, sondern ging als so genannte „Länderabgabe“ an die Verbündeten in Litauen.
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Das Ende
access_time Dezember 2017
Die (vorläufige) Geschichte des Materiallagers Ladelund endet im Jahre 2017.
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Bundeswehr braucht Depots
access_time Januar 2019
Die Sicherheitslage in der Welt sowie der desolate Zustand der Bundeswehr machen wieder Lagerflächen für die Truppe nötig. Daher entscheidet das BMVg, u. a. die beiden Schleswig-Holsteinischen Depots in Ladelund und Bargum wiederzueröffnen und zu sanieren. Der Zeitplan sieht für Ladelund eine Wiederaufnahme des Betriebs bis 2031 vor.