Waldersee-Kaserne


Die Entscheidung für einen Verband der Heeresflieger am Standort Hohenlockstedt fiel bereits im Juni 1956. Der Flugplatz war zwar bereits 1936 eingerichtet worden, ging aber nie in Betrieb, sondern blieb Ausweichflugplatz. Das Gebiet um Hohenlockstedt diente seit 1872 als Truppenübungsplatz.

Ab 1944 wurde das Gelände als Notunterkünfte für Flüchtlinge aus dem Osten genutzt, schon im darauffolgenden Jahr eroberten die Engländer das Areal und ebneten das Lager vollständig ein.

Zehn Jahre später wird am Hungrigen Wolf Geschichte geschrieben: Der Flugplatz wird der 1. Sportflugplatz der Bundesrepublik Deutschland.

Übersicht:

Größe:
zoom_out_map  33 ha

Abgabe:
date_range  31.12.2003

Status:
komplett erhalten, Flugplatz zivil genutzt

Am 04. Mai 1959 erfolgt die Verlegung der Heeresfliegerstaffel 814 von Celle zum Hungrigen Wolf und Umbenennung in Heeresfliegerstaffel 6. Flugzeugmuster sind die „DO 27" und die „Skeeter". Baracken und Zelte auf einem "besseren Acker" prägen das Bild. Weiterhin erfolgt die Einführung des bis zur Auflösung gültigen Regimentswappens.

Ab 1959 beginnen auch die Vorarbeiten zur Errichtung einer Kaserne am Flugplatz. Den Anfang machten das Wirtschaftsgebäude und die Heizzentrale. Ab 1962 bezog der damalige von Heeresfliegerstaffel 6 zum Heeresfliegerbataillon 6 umgegliederte Verband die neu errichtete Steuben-Kaserne. Am 02.03.1965 erhielt der Standort den neuen Namen Waldersee-Kaserne. Bei Waldersee handelt es sich um den ehemaligen Generalfeldmarschall Graf Alfred von Waldersee, dem Nachfolger des Generalfeldmarschalls von Moltke als Chef des Generalstabes. Er war zuletzt Chef, d. h. Ehrenkommandeur, des Artillerieregiments 9 in Itzehoe.

Ab 1971 sind auch der Tower und das Flugleitungsgebäude fertiggestellt.

Für den etwas verwunderlichen Namen »Hungriger Wolf« gibt es mehrere Erklärungen. Die wahrscheinlichste und richtigste ist wohl diese: Der Ort lag früher an der Ochsenstraße von Dänemark nach Hamburg. Die Landschaft war so öde, dass nicht einmal die Wölfe ausreichend zu fressen fanden, sodass sie teilweise die Ochsentracks anfielen. Die Fuhrleute gaben daher diesem Ort den Namen »Hungriger Wolf«.

Im Jahre 2001 wurde die Auflösung des Regiments beschlossen. Am 20.05.2003 fand unter großer Beteiligung anderer Flugverbände das Flyout am Hungrigen Wolf statt. Ende 2003 war die Geschichte des Heeresfliegerregiment 6 beendet.

Die Kaserne wurde von einem Privatmann gekauft und dort Unternehmen angesiedelt. Der Flugplatz ist weiterhin als ziviler Flugplatz in Betrieb.