Feldwebel-Schmid-Kaserne


Die Grundzüge der Kaserne wurden bis 1940 gebaut und der Flaktruppe übergeben. Als Name wurde "Flak-Kaserne" gewählt. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges übernahmen britische Truppen die Kaserne bis ab Juli 1956 wieder Soldaten der neu gegründeten Bundeswehr den Standort übernahmen und dort Flugabwehrtruppen stationiert wurden. Gleichzeitig erweiterte man den Standort und baute dort die Heeresflugabwehrschule mit Erprobungszentrum auf.

 

Übersicht:

Größe:
zoom_out_map  1641 ha

Abgabe:
date_range  2010

Status:
nahezu komplett erhalten, Solarpark, Gewerbe, Flüchtlingsunterkunft

Eingangsgebäude Feldwebel-Schmidt-Kaserne in Rendsburg
Eingangsgebäude Feldwebel-Schmidt-Kaserne in Rendsburg
Quelle: Kuhrt (2007)

Von 1964 bis zum Jahr 2000 trug das Kasernement den Namen "Rüdel-Kaserne", benannt nach Günther Rüdel, zuletzt Generaloberst der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg und mit dem geheimen Aufbau der Flakartillerie beauftragt, bis Ende der 1990er Jahre bekannt wurde, dass dieser zum ehrenamtlichen Beisitzer des Volksgerichtshofes ernannt worden war. Der Bundesminister der Verteidigung erließ dazu im Mai 2000 den Befehl, dass die Kaserne umbenannt werden soll, in Feldwebel-Schmid-Kaserne. Anton Schmid soll bis zu 300 Juden gerettet haben und wurde dafür von einem Kriegsgericht der Wehrmacht zum Tode verurteilt und erschossen. Später stellte sich heraus, dass Rüdel (als einer von etwa 150 ehrenamtlichen Richtern) nur an einer einzigen Verhandlung teilgenommen hatte und nicht an Terrorurteilen beteiligt gewesen war, wie vorher behauptet wurde. Zudem hatte Rüdel in dieser Verhandlung einen Freispruch durchgesetzt. Verteidigungsminister Peter Struck erklärte sich daraufhin 2002 mit einer Rehabilitierung Rüdels einverstanden und der Versammlungssaal im Offiziersheim der nunmehrigen Feldwebel-Schmid-Kaserne wurde nach Günther Rüdel benannt.[1]

Zu Hochzeiten des Kalten Krieges waren neben der Heeresflugabwehrschule hier auch zahlreiche Einheiten u.a. Flugabwehr, Instandsetzung und Fernmeldetruppe untergebracht. Im Zuge der zahlreichen Truppenreduzierungen verblieb letztlich nur noch die Heeresflugabwehrschule am Standort, bis im Jahr 2007 auch deren Umzug zum Ausbildungszentrum (Panzertruppenschule) Munster bis 2010 verfügt wurde.

2007 feierte die Schule ihr 50-jähriges Jubiläum; u.a. mit einem Tag der offenen Tür (Bilder im Fotoalbum, Link). Im Herbst des gleichen Jahre folgte die Umgliederung zum Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe und wurden die Vorbereitungen zur Verlegung eingeleitet. Mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedete sich im September 2009 die Schule von ihrer bisherigen Garnisonsstadt Rendsburg. 2010 wurde die Kaserne abgegeben.

Im Januar 2012 wurde bekannt, dass die Feldwebel-Schmid-Kaserne verkauft wurde:

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat die 43 ha große Feldwebel-Schmid-Kaserne in Rendsburg (Schleswig-Holstein) an die Thielen Projektträgergesellschaft veräußert. Hinter den neuen Eigentümern stehen Werner Thielen, Geschäftsführer des Pflanzenhändlers Intermarkt Thielen aus Geldern, sowie der Steuerberater Ralf Thielen aus Goch. Unter dem Namen „Oktogon“ soll das Kasernenareal sowie eine angrenzende, 5,7 ha große Kleingartenanlage in den kommenden Jahren in ein Gewerbequartier mit dem Schwerpunkt Energie verwandelt werden. Dazu zählt ein Solarpark, der als erster Bauabschnitt auf einem 15 ha großen Teilareal entstehen soll. In den Bestandsbauten ist darüber hinaus die Unterbringung einer Reha-Einrichtung vorgesehen.[2]

Dazu wurden viele Flächen und Gebäude mit Solarmodulen ausgestattet.

Auch heute gibt es wieder eine "Feldwebel-Anton-Schmid-Kaserne"; in Blankenburg im Harz.

[1] Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Feldwebel-Schmid-Kaserne

[2] https://www.thomas-daily.de/td-morning-news/21818-rendsburg-bima-verkauft-43-ha-grosse-kaserne/

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