Hinter den Kulissen des Deutschen Panzermuseums

von Webmaster

Im Depot des Deutschen Panzermuseum

Mit dem Ort Munster in der Lüneburger Heide verbinden viele ehemalige Soldaten Aufenthalte auf den umliegenden Truppenübungsplätzen. Mit seinen vielen Kasernen und Ausbildungseinrichtungen ist Munster heute der größte Standort des Deutschen Heeres.

Im Panzermuseum haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich mit den militärischen Fahrzeugen mehrerer Epochen auseinanderzusetzen. Die Besonderheit dieser Einrichtung ist, dass die Fahrzeuge und Waffen der Bundeswehr gehören, der Betrieb des Museums aber von der Stadt Munster getragen wird. Mit dem 2023 eingeführten neuen Konzept spricht das Museum sowohl (ehemalige) Militärangehörige, als auch Zivilisten an. Besondere Besuchertage, sog. Tag der offenen Luke, bieten dann auch Einblicke in die normalerweise verschlossenen Fahrzeuge. Weiterhin kümmern sich ehrenamtliche Hobbykommandanten -in Zusammenarbeit mit der Panzertruppenschule- um den Erhalt der Sammlung und sind damit ein wichtiges Element im Konstrukt Panzermuseum.

Nun ist der Platz im Museum begrenzt und die Hallen dort schon gut gefüllt. Ein geplanter Ausbau des Museums liegt derzeit auf Eis. Aber das Museum verfügt über weit mehr Fahrzeuge, als es ausstellen kann. Und so waren die Exponate bislang in Kasernen Norddeutschland, wie beispielsweise in Lüneburg, Heide, Husum und Rotenburg (Wümme) verteilt. Im Jahr 2021 bot sich durch Anmietung von Hallen die Chance, alle Exponate an einem Lagerort zusammenzuführen.

Insgesamt verfügt das Museum über rund 250 Fahrzeuge, von denen rund 150 in der Ausstellung und ca. 100 im Depot stehen. Dieses Depot befindet sich abseits von Munster. Wir von pzgrendiv6.de hatten exklusiv die Möglichkeit, einen Einblick in diesen eigentlich der Öffentlichkeit verschlossenen Bereich zu werfen.

Der Inhalt des Depots könnte ein eigenes Museum sein. Beginnend mit der Panzergeschichte der frühen Bundeswehr mit Fahrzeugen wie dem Schützenpanzer Kurz (Typ 42-1, Nachschubtransporter), ein paar wenigen ausländischen Exponaten, Hotchkiss und SPz HS30 sind Prototypen ein wesentlicher Bestandteil der Sammlung im Depot.

So befindet sich auch der SPz Marder Prototyp „RU 263“ in der Sammlung, der einst als Sockelfahrzeug in der Hamburger Röttiger-Kaserne stand und 2008 von der Panzerlehrbrigade 9 dem Museum geschenkt wurde.

Weiter geht es mit nahezu der vollständigen Geschichte der Panzertruppe, also KPz M41, M47, M48 über Leopard 1 -inkl. dem nie veröffentlichten Leopard 1 A6 VT5- bis hin zu Prototypen des Leopard 2. Und auch Fahrzeuge aus Feldversuchen befinden sich im Repertoire. Hierzu gehört der Jagdpanzer Panther VT1, ein Versuchsträger auf Basis des Leopard 2 mit einer ausfahrbaren bemannten Plattform zur Abwehr von Hubschraubern und Panzern mittels PARS 3-LR Flugkörpern.

Ergänzt wird die Sammlung durch einige Fahrzeuge der ehemaligen NVA und wenigen Fahrzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Auch aus Schleswig-Holstein bzw. der ehemaligen 6. Panzergrenadierdivision befinden sich Fahrzeuge im Bestand. Mit dabei ist eine Haubitze M7B2 Priest, die noch das taktische Zeichen des Boostedter Panzerartilleriebataillons 185 trägt. Vermutlich sind die ganzen Schleswig-Holsteinischen Sockelfahrzeuge aus Boostedt, Bad Segeberg und Kellinghusen bei der Auflösung der Standorte auf den Truppenübungsplatz Putlos verbracht worden. Nach der Entdeckung vor einigen Jahren konnten einige wohl nun in den Bestand des Panzermuseums übernommen werden. Auch der kürzlich restaurierte und in die Ausstellung integrierte LANCE-Werfer, einst im RakArtBtl 650 in Flensburg eingesetzt und später als Sockelfahrzeug in der Kellinghusener Liliencron-Kaserne ausgestellt, stand in Putlos.

Vielen Dank an den Leiter der Lehrsammlung, dass wir diesen einmaligen Einblick gewinnen durften.

Ein Besuch des Panzermuseums in Munster lohnt sich immer. Und neuerdings kann man sich mit seiner Mitgliedschaft als Fördermitglied an der Arbeit des Museums beteiligen. Weitere Informationen zu Anfahrt, Veranstaltungen und Preisen finden sich auf der Webseite des Museums unter https://daspanzermuseum.de/.

Kommentare

Kommentar von Kai |

Klasse Bericht und weiter Männer!!!!

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