Gliederung Fernmeldekompanie 6 [erl.]

Die Fernmeldekompanie 6 war ein besonderes Konstrukt. Wer kann etwas zu Gliederung der Kompanie sagen? Ich weiß bislang nur, dass der Verband über 10 TPz FUCHS in der Version HUMMEL verfügte. Die Kompanie hatte in der Hindenburg-Kaserne in Neumünster einen besonders gesicherten Block, direkt am Ex-Platz. Hatte die Kompanie auch etwas mit dem Fernmeldebunker in der Kaserne zu tun?

Alle bisherigen Informationen der Kompanie befinden sich auf der Unterseite des Verbandes.

Zuletzt aktualisiert am 11.06.2021 von Webmaster /sku.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Kommentar von Jörg Peters |

Hallo Admin,

ich war 84/85 als OG bei der Russisch Aufklärung.
Das Gebäude der FmKp6 war dahingehend besonders gesichert, das die Glastür im EG beim Betreten immer vom GvD/UvD über einen elektrischen Türöffner entriegelt werden mußte.
Im EG befanden sich Büro KpChef, Büro Spieß (HptFw), Waffenkammer, WUG, Geschäftszimmer...
Im 1 OG Sprechfunkaufklärung Russisch mit zu der Zeit einem Hptm als Zugführer
Im 2 OG elektronische Aufklärung mit zu der Zeit einem Olt als Zugführer

Kommentar von Stefan Rajek |

Hallo Sören,
ich war bis 1992 bei RU-Aufklärung der FmKp 6. Mein Weg dahin ging auch über die Truppenwerbung. Ich war vorher bei den Feldjägern, wollte länger bleiben, aber es mangelte an Planstellen. Die Auflösung habe ich nicht mehr komplett mitbekommen. Ich bin Juni 1992 raus, und verlegt wurde dann August 1992.
An 10 Hummel kann ich mich auch nicht erinnern, sondern tatsächlich auch nur 2 oder 3.
Die Geschichten mit Dänemark kenne ich auch noch, oder dass die Tauben vom Himmel fallen wenn wir aufdrehen. :D
Was verstehst du unter "besonders gesichertem Block"? Wir hatten ein reguläres Kompaniegebäude in der Nähe des Haupttores, und im Dreieck Stab, Feldjäger und Ex-Platz/Kantine. Besonders gesichert war nur der Haupteingang der Kaserne durch den Wachtrupp. Die Hindenburg-Kaserne hatte die Besonderheit, dass sie durch eine zivile Durchfahrtsstraße geteilt war.
Mit dem Bunker hatten wir nichts zu tun.
Im Golfkrieg gingen die Alarmstufen bei uns eine Weile rauf und runter, wir hatten unsere Sachen schon gepackt, aber zum Schluss hieß es, wir bleiben hier, und übergeben nur unsere Hummel an die Amerikaner nach 2 Tagen Einweisung.
Unbestätigten Gerüchten zufolge war das, was davon später zurückkam nicht mehr Einsatzfähig.
Ob diese vor der Auflösung dann generell noch ersetzt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich hatte vor meinem Ausstieg an diversen Förderprogrammen teilgenommen, und in der übrigen Zeit die UHG geleitet, aber nicht mehr am aktiven Dienst in der Kompanie teilgenommen.
Zum Rest hatte Thomas schon alles gut beigetragen.

Kommentar von Sören |

Super, vielen Dank für das tolle Feedback, Thomas. Ich habe die Gliederung der Kompanie schon angepasst, dank deiner Hinweise!

Kommentar von Thomas Siems |

Hallo Admin,
zu meiner Zeit gab es mit Sicherheit keine 10 Hummel in der FmKp 6, sondern nach meiner Erinnerung nur zwei. Da die wegen ihrer Sendeleistung von 10 KW ganz Schleswig-Holstein fernmeldetechnisch lahm gelegt hätten, sind die in Deutschland nicht eingesetzt worden. Es hieß immer, dass die nur einmal bei einer internationalen Übung in Dänemark verwendet worden seien. Da aber kein Funkverkehr möglich war, sei ein Melder geschickt worden, um die beiden abzuschalten.
Die Kompanie bestand aus zwei Zügen: Russisch-Aufklärung und elektronische Aufklärung. Die elektronische Aufklärung hat Radarstation gepeilt. Teil des Zuges war auch ein Fernmeldetrupp, der bei Übungen an der Deutsch-Deutschen-Grenze die Fernmeldeinfrastruktur aufgebaut hat.
Ich selber war Unteroffizier der Sprechfunkaufklärung. Wir hatte mehrere Unimogs mit Kabinen für jeweils zwei Soldaten und bis zu fünf Empfängern. In der Regel haben Unteroffiziere zwei Empfänger bedient und russischen Sprechfunk auf verschiedenen Frequenzen links und rechts auf dem Kopfhörer abgehört und mitgeschnitten und parallel schon die ersten Gespräche aufgeschrieben. Die Soldaten haben den Funkverkehr nur aufgezeichnet, da die nur einen grundlegenden Russischkurs bekommen haben. Unteroffiziere haben eine ca. anderthalbjährige Russischausbildung erhalten.
In meiner Erinnerung hatten wir drei solche Trupps.
Ebenso gab es drei Trupps, die in ihren Unimogs die Sprechfunksender gepeilt hatten. Wenn auf einer Frequenz russischer Sprechverkehr erkannt wurde, haben die Trupps den Standort bestimmt.
Ein weiterer Trupp war die Auswertung, wo die Aufzeichnungen der Unteroffiziere und die Tonbänder analysiert wurden.
Außerdem gab es einen Trupp, der für den Auf- und Abbau der Antenne LPV-70 (Logarithmisch-periodische vertikale Antenne mit 70 Grad Empfangswinkel) zuständig war.
Militärisch unterstand die Kompanie der 6. Panzergrenadierdivision, fachlich dem Fernmeldebataillon 120, Rotenburg (Wümme). Das erklärt auch den besonderen Status der FmKp 6.
Der Fernmeldebunker war nicht Teil der Kompanie.
Ich hoffe, damit bei der Gliederung helfen zu können.

Bitte addieren Sie 5 und 6.