Panzerpionierkompanie 160

Die Panzerpionierkompanie 160 war der pioniertechnische Anteil der Brigade und hatte den Auftrag, die Bewegung der eigenen Truppe sicherzustellen und den Feind an seiner Bewegung zu hindern. 1959 in Flensburg-Weiche aufgestellt, verlegte die Kompanie 1969 in die neu erbaute Sachsenwald-Kaserne in Elmenhorst / Lanken um. Dort verbliebt sie bis zur Einnahme der Heeresstruktur 5 im Jahre 1992, bevor sie in die Bismarck-Kaserne in Wentorf bei Hamburg bis zu ihrer Auflösung 1994 umzog.

Inhalt

Wappen

Das Wappen zeigt auf rotem Grund ein schwarz-grünes Eichenblatt, davor einen weißen stilisierten Panzer auf einer gelben Brücke. Das schwarz-grüne Eichenblatt auf rotem Grund symbolisiert in Verbindung mit der gelben Brücke die Verbundenheit der Pioniertruppe mit der Infanterie. Mit dem Panzerfahrzeug (HS 30) sollten die Panzerpioniere einmal ausgerüstet werden.

 

Geschichte

  • Aufstellung der Kompanie

    access_time 01.04.1959 - Flensburg-Weiche

    Aus Personal der aufzulösenden 4./PiBtl 6 aus Plön wird die Panzerpionierkompanie 160 in der Briesen-Kaserne, Flensburg aufgestellt.

  • Sturmfluteinsatz

    access_time Februar 1962

    Die Panzerpionierkompanie 160 wurde bei der großen Sturmflutkatastrophe im Februar 1962 zur Absicherung der Befestigung an der Nordseeksüste am Cäcilienkoog eingesetzt.

  • Diverse Umrüstungen

    access_time 1963 / 64

    Die bisher vorhandenen Lkw wurden abgegeben und MTW M 113 sowie Brückenlegepanzer M 48 und Räumpanzer M 48 wurden in die Kompanie eingeführt, so dass die Kompanie jetzt erst zu Recht den Namen Panzerpionierkompanie führen konnte. Das Jahr 1964 brachte neue Aufgaben. Im Rahmen des Ausbaus von Standortübungsplätzen hatte die Kompanie den Auftrag, Handgranatenwurfstände und Sprengplätze auf mehreren Standortübungsplätzen zu bauen.

  • Sturmeinsatz

    access_time Februar 1967

    Nach starken Stürmen hilft die Kompanie beim Beseitigen der Sturmschäden im Raum Flensburg.

  • Umzug nach Lanken

    access_time Viertes Quartal 1969

    Im vierten Quartal 1969 kam kurzfristig der Befehl zur Verlegung in den neuen Standort Sachsenwald-Kaserne, Elmenhorst. Dazu verlegten die Ketten-Kfz geschlossen im Eisenbahntransport und alle Rad-Kfz im Landmarsch nach Elmenhorst bei Schwarzenbek. Der Umzug der Familien nach Schwarzenbek sollte kein Problem bedeuten, es wurde extra eine neue Siedlung (Nord-Ost) gebaut. Die Realität sah anders aus, denn in vielen Bauten fehlten noch die Wohnungstüren, die Waschbecken und an einigen die WC-Becken.

  • Neue Fahrzeuge: TPz Fuchs

    access_time 1981 / 1982

    In den Jahren 1981 bis 1982 wurden die MTW M113 durch den Transportpanzer Fuchs ersetzt.

  • Sprengungen auf Sylt

    access_time 1963 - 1982

    Im Zeitraum von 1963 bis 1982 waren Teile der Kompanie regelmäßig auf der Insel Sylt eingesetzt, um die Reste des letzten Krieges zu beseitigen. Der Schwerpunkt lag im Sprengen der zahlreichen Bunker auf der Insel.

  • 25-jähriges Jubiläum

    access_time 1984

    1984 feierte die Kompanie ihr 25-jähriges Bestehen mit einem "Tag der offenen Tür".

  • Glanzleistung für die TRUTZIGEN SACHSEN

    access_time September 1985

    Für die Großübung TRUTZIGE SACHSEN hatte die Kompanie den Auftrag, eine Tribüne auf dem TrÜbPl BERGEN innerhalb von fünf Tagen aufzubauen. 1.400 geladene Gäste militärischer und ziviler Art sollten von dieser Tribüne aus einen freien Blick auf das Gefechtsgeschehen auf einer Schießbahn auf dem Truppenübungsplatz BERGEN genießen.

  • Neues Gerät

    access_time späte 1980er Jahre

    Die Einführung des MiW System Skorpion, MiV System 85 und die Abgabe der PiPz M48, verbunden mit der Einführung des PiPz Dachs erhöhte die militärische Schlagkraft der Kompanie erheblich.

  • Windbruchschäden beseitigen

    access_time 1990

    Nach starken Stürmen ist die Kompanie zur Beseitigung von Windburchschäden im Bereich des Sachsenwaldes eingesetzt.

  • Abbau der innerdeutschen Grenze

    access_time 1991

    Ein weiterer Höhepunkt war die Beseitigung der ehemaligen Grenzanlagen im Bereich Lauenburg / Boizenburg bis Zarrentin oder doe Unterstützung ehemaliger DDR-Grenzsoldaten beim Räumen möglicherweise noch vorhandener Minen im ehemaligen Grenzbereich in Thüringen.

  • Umzug nach Wentorf

    access_time Juni 1992

    Aufgrund der Umstrukturierung der Bundeswehr in die Heeresstruktur 5 verlegt die Kompanie in den Standort Bismarck-Kaserne, Wentorf bei Hamburg.

  • Neues Material durch Auflösungen

    access_time 10.12.1992

    Durch Auflösung erster Pionierkompanien erhält die Kompanie endlich die ersten 3 von 4 Panzerschnellbrücken Biber und gibt die M 48 Brückenleger ins Depot ab.

  • Auflösung

    access_time 30.06.1994

    Befehl zur Auflösung der Panzergrenadierbrigade 16 "Herzogtum Lauenburg", davon in vollem Umfang betroffen ist die Panzerpionierkompanie 160. Die Auflösung der Kompanie hatte bis zum 30.6.1994 zu erfolgen.

Gliederung

  1. Panzerpionierkompanie 160
    Panzerpionierkompanie 160

    in der Heeresstruktur 4 (1981 - 1992)

    1. KpFüGrp

    2. I.
      Panzerpionierzug

    3. II.
      Panzerpionierzug

    4. Pioniermaschinen-
      /Panzerbrückenzug

    5. Mineneinsatz-
      /Kampfmittelzug

    6. Pioniergerätetrupp

    7. Versorgungsgruppe

Standorte

Briesen Kaserne

Die Flensburger Briesen Kaserne lag außerhalb der Stadt. Sie wurde 1998 aufgegeben.

Sachsenwald - Kaserne

Die Sachsenwald - Kaserne wurde bis 1969 auf dem ca. 13 Hektar großen Gelände an der B207 erbaut.

Bismarck-Kaserne

Die Bauarbeiten für die an der Hamburger Landstraße gelegene Bismarck-Kaserne, dem kleineren der beiden Militärstandorte in Wentorf, begannen am 22.10.1936.

Waffensysteme

TPz Fuchs

Der TPzFuchs ist ein geländegängiges, gepanzertes Radfahrzeug und kann neben Fahrer und Beifahrer bis zu acht Soldaten im hinteren Kampfraum transportieren. Der Fuchs wird mit verschiedenen Rüstsatzvariationen in verschiedensten Bereichen der Truppe genutzt.

Bergepanzer 2

Der Bergepanzer 2 (BPz-2) ist ein gepanzertes Arbeitsgerät und basiert auf dem Leopard 1-Chassis. Zu seinem Aufgabengebiet zählen: Sicherstellung der Mobilität der gepanzerten Truppen, das Bergen von Schadfahrzeugen im Gefecht, Hilfeleistung beim Ein- und Ausbau von Triebwerken und Türmen sowie Unterstützung im Instandsetzungsbetrieb.

BrLgPz M48

Der Brückenlegepanzer M48 war (bis zur Einführung des Brückenlegepanzers Biber) der aus US-amerikanischer Produktion stammende standardmäßige Brückenleger der Bundeswehr. Die Basis war die Panzerwanne des M48. Die knapp 20 Meter lange Faltbrücke wurde mit insgesamt vier Hydraulikzylindern verlegt bzw. aufgenommen. Bei der Bundeswehr wurden je vier Stück in den Panzerpionierkompanien der Brigaden geführt. Bis 1992 wurden die verbliebenen Geräte zugunsten des Biber ausgemustert.

PzSchnBr Biber

Der Brückenlegepanzer mit der namensgebenden Panzerschnellbrücke Biber ist dazu vorgesehen, im Gefecht je nach Geländebeschaffenheit Geländeeinschnitte wie Gewässer und Schluchten bis 20 Meter Breite zu überwinden.  Er gehört zur Gruppe der Kampfunterstützungsfahrzeuge und basiert auf dem Fahrgestell des Leopard 1.

PiPz Dachs

Der Pionierpanzer Dachs ist das Arbeitsgerät der Pioniertruppe und wurde auf der Basis des Kampfpanzers Leopard 1 entwickelt. Er wird noch heute in den Panzerpionierkompanien und Pionierbataillonen eingesetzt. Der Dachs kann mit seinem 9,15 Meter langem Baggerarm und seinem Löffel, der 1,1 Kubikmeter fasst, sehr rasch größere Erdmassen bewegen. Außerdem verfügt der Dachs über weitere Werkzeuge und Pioniergerät an Bord.

Minenverlegesystem 85

Beim Minenverlegesystem 85 handelt es sich um einen einachsigen Anhänger, der Panzerabwehrminen vom Typ DM-31 verlegt. Als Zugmaschine ist jeder geländegängige militärische Lkw ab einem zulässigen Gesamtgewicht von sieben Tonnen geeignet. Auf der Ladefläche des Lkw werden die Minen gelagert. Diese gelangen über eine Rutsche in den Anhänger, der sie anschließend auf dem Boden oder unterirdisch mithilfe eines integrierten Pflugs in einer Tiefe von bis zu 20 Zentimetern ausbringt.

Minenwurfsystem Skorpion

In den Jahren 1981/82 wurden von der Bundeswehr 300 in den USA gefertigte Basisfahrzeuge des Typs M 548 A1 G beschafft, die auf dem Fahrgestell des M113 basieren. Jede der sechs Minenwurfeinheiten kann 5 Magazine à 20 Minen aufnehmen. Die Gesamtanzahl beträgt 600 Minen. In einem Verlegedurchgang ist das Minenwurfsystem in der Lage, eine Minensperre von 1.500 Meter Länge und rund 50 Meter Breite in fünf Minuten zu legen. Seit 2011 wurde das System komplett ausgemustert.

Personal

Kompaniechefs
Maj Keferstein, Hptm Gühlke, Hptm Koch, Hptm Noehl, Maj Liebe, Maj Hellriegel, Maj Köster, Hptm Schneider, Hptm Sick, Maj Räuber, Maj Westerhoff

Kompaniefeldwebel
HFw Kretschmer, HFw Kägler, HFw Sauerbaum, StFw Schuster, StFw Ohlandt

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