Panzerbrigade 18 HOLSTEIN
52 Jahre lang war die Panzerbrigade 18 HOLSTEIN in der Mitte von Schleswig-Holstein stationiert und hat sich sowohl im Inland bei Katastrophen, aber auch im Auslandseinsatz in Afghanistan oder dem Kosovo mehrfach bewährt. Am 31.12.2008 endete dieses Kapitel deutscher Militärgeschichte und die Brigade wird komplett aufgelöst.
Inhalt
Wappen
Die Panzerbrigade 18 HOLSTEIN führte in ihrem Wappen ein weißes Nesselblatt auf rotem Grund und zwei blauen Löwen auf gelbem Grund. Das weiße Nesselblatt auf rotem Grund ist das Familienwappen der Grafen zu Schaumburg und wurde zum Wappen Schleswig-Holsteins, als im Jahre 1110 Adolf von Schaumburg Holstein und Storman vom deutschen Kaiser als Lehen erhielt. Schleswig war zu dieser Zeit dänisches Lehen.
Sein Wappen, zwei blaue Löwen auf goldenem Grund, wurde dem Wappen Dänemarks entnommen. Im Jahre 1386 erhielten die Grafen von Schaumburg Schleswig von der dänischen Krone als Lehen. Dieser Zusammenschluss blieb bestehen. Er findet Ausdruck in der Verschmelzung beider Wappen zum Landeswappen von Schleswig-Holstein.
Der gelbe Rand bedeutet, dass es sich um die dritte Brigade der 6. Panzergrenadierdivision handelte. Die Panzergrenadierbrigade 16 hatte einen weißen und die Panzergrenadierbrigade 17 einen roten Rand.
Geschichte
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Heeresstruktur 2
access_time 1959
Mit Einführung der Heeresstruktur 2 wurde im Jahre 1959 die Stab / Stabskompanie Panzerbrigade 18 geteilt. Die eine Hälfte verblieb in Neumünster und bildete dort den Stamm für die Panzerbrigade 18 (ab dem 16. März 1959), während die andere Hälfte nach Hamburg wechselte und dort die Basis für die Panzergrenadierbrigade 17 bildete.
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Flutkatastrophe
access_time 1962
Bei der Flutkatastrophe im Februar 1962 waren Großteile der Brigade in den Räumen Itzehoe (VersBtl 186), Tönning (PzGrenBtl 182), Büsum + Wesselburen (PzBtl 183) sowie in der Wilstermarsch (PzBtl 184 & PzArtBtl 185) eingesetzt, um Pfähle in die Deiche zu rammen, damit dort Faschinen befestigt werden können.
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Heeresstruktur 3
access_time 1972
Mit der Heeresstruktur 3 erfolgte 1972 eine erneute Umgliederung der Brigade. Das Versorgungsbataillon 186 wurde aufgelöst und stattdessen zwei Kompanien gebildet, die direkt dem "Führer Brigadeeinheiten" unterstanden. Das war zum einen die Instandsetzungskompanie 180 (früher 3./Versorgungsbataillon 186) in Boostedt und die Nachschubkompanie 180 (früher 4./Versorgungsbataillon 186) in Neumünster.
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Neue Einheit
access_time 01.10.1976
Am 1. Oktober 1976 wurde zusätzlich die Instandsetzungsausbildungskompanie 6/6 unterstellt.
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Heeresstruktur 4
access_time 1981
Am 1. April 1981 stellte die Panzerbrigade 18 im Zuge der Umgliederung in die Heeresstruktur 4 zwei neue Kampfbataillone auf, das Panzerbataillon 181 und das Jägerbataillon 67. Das Jägerbataillon 67 war ein mit Teilen (3. Kompanie) mobilmachungsabhängiger Verband der 6. Panzergrenadierdivision, der der Brigade im Frieden unterstellt war.
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Unterstellungswechsel Panzerjägerkompanie
access_time 01. April 1981
Die ehemalige Panzerjägerkompanie 170 der Panzergrenadierbrigade 17 in Bad Segeberg wurde 1980 der Panzerbrigade 18 unterstellt (Panzerjägerkompanie 180).
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Verleihung des Beinamens HOLSTEIN
access_time 26.04.1988
Der Beiname "Holstein" wurde der Panzerbrigade 18 am 26. April 1988 verliehen. Damit war die Panzerbrigade 18 neben der Panzergrenadierbrigade 16 Herzogtum Lauenburg die zweite Brigade der 6. Panzergrenadierdivision mit einem Zusatznamen.
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Heeresstruktur V
access_time 1992
In der Heeresstruktur V wurde die Brigade zu einer teilaktiven mechanisierten Brigade umgegliedert. Dazu wurde das Panzerbataillon 184 im Jahre 1992 als nicht-aktiver Verband dem Panzerbataillon 183 unterstellt. Das Material des Bataillons war konserviert gelagert in der Rantzau-Kaserne in Boostedt.
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access_time
Weiterhin wurden die Kompanien des Panzerbataillons 181 bis 1991 aufgelöst. Das Jägerbataillon 67 wurde am 30. Januar 1992, das Panzerbataillon 181 im März 1992 endgültig aufgelöst.
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access_time
Das Panzergrenadierbataillon 172 (ehemals Panzergrenadierbrigade 17) verlegte mit Teilen des Panzergrenadierbataillon 171 von Lübeck nach Bad Segeberg. Diese Panzergrenadierbataillone 171 und 172 wurde zum 1. Oktober 1992 der Panzerbrigade 18 als nicht-aktive Truppenteile dem Panzergrenadierbataillon 182 unterstellt.
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Divisionswechsel
access_time 1997
Als 1997 die 6. Panzergrenadierdivision aufgelöst wurde, wechselte die Brigade zur 14. Panzergrenadierdivision „Hanse“.
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Hilfe bei der Oderflut
access_time 1997
1997 wurden Kräfte der Brigade bei der Oderflut eingesetzt.
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Auslandseinsatz
access_time 2000 / 2001
2000/2001 wurde die Brigade in Bosnien und Herzegowina als SFOR Einheit eingesetzt.
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Umzug des Stabes
access_time 2003
2003 verlegte der Stab Panzerbrigade 18 von Neumünster (Hindenburg-Kaserne) nach Boostedt in die Rantzau-Kaserne.
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Auslandseinsatz
access_time 2003 / 2004
2003/2004 wurde die Truppe für die ISAF Mission in Afghanistan sowie (nur 2004) als ORF-Bataillon im Kosovo verwendet.
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Beginn der Auflösung
access_time 2006
2006 begann die im Herbst 2004 befohlene Auflösung der Brigade mit der Außerdienststellung des Panzerbataillon 183 aus Boostedt und der Panzerpionierkompanie 510 aus Kellinghusen. Die Brigade und ihre Bataillone wurden zusammen mit ihrer übergeordneten Division Ende 2008 aufgelöst.
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Außerdienststellungsappell
access_time 19.06.2008
Der Außerdienststellungsappell wurde am 19. Juni 2008 in der Patenstadt Neumünster durchgeführt. Rund 700 Soldaten stellten das Nachkommando der Brigade, die bis zum Jahresende 2008 endgültig aufgelöst wurde. Der Namenszusatz „Holstein“ wurde dem Panzeraufklärungsbataillon 6 in Eutin übertragen.
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Letzter Einsatz vor Auflösung
access_time 2007 / 2008
Unmittelbar vor der Auflösung wurde die Panzerbrigade 18 2007/2008 auf dem Balkan (KFOR-Einsatz 18. Kontingent, EUFOR-Einsatz 9. Kontingent) eingesetzt. Zuletzt waren dazu nur noch die Stab / Stabskompanie Panzerbrigade 18 Panzerbrigade 18 Holstein (Boostedt), das Panzerartilleriebataillon 515 (Kellinghusen) und das Panzergrenadierbataillon 182 (Bad Segeberg) der Brigade unterstellt.
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Das Ende
access_time 2008
Im Dezember 2008 endet die Geschichte der Panzerbrigade 18 mit dem Einholen der Truppenfahne in der Rantzau-Kaserne in Boostedt. Fortan übernehmen Soldaten des LogBtl 162 und des InstBtl 166 die Kaserne, bis diese dann 2015 geschlossen wird und zwischenzeitlich als Landesflüchtlingsunterkunft genutzt wird.
Gliederungen
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Panzerbrigade 18
HOLSTEIN-
AusbKp 2/6
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Panzerbrigade 18
HOLSTEINin der Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
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Panzerbrigade 18
HOLSTEINin der Heeresstruktur Neues Heer für neue Aufgaben (1997 - 2001)
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Panzerbrigade 18
HOLSTEINin der letzten Gliederung (2008)
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Panzerartilleriebataillon 85 n.a.
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Brigademarsch
Am 11. April 1988 wurde der Panzerbrigade 18 vom Leiter des Militärmusikdienstes im Streitkräfteamt auf Antrag des Brigadekommandeurs der "Steinmetz-Marsch" von Carl Bratfisch als Truppenmarsch zugeteilt.
Der Brigadekommandeur hatte diesen Marsch für die Panzerbrigade 18 beantragt, weil der Steinmetz-Marsch dem vormals in der Sick-Kaserne beheimateten Schleswig-Holsteinischen Infanterie Regiment Nr. 163 zugeordnet wird, dessen Tradition in der Brigade (Brigadekommando und Panzerbataillon 183/184) gepflegt wird und weil der seit 1978 der Brigade zugeteilte Kavalleriemarsch "Der Pappenheimer" von Michael Haydn sich nicht für den Vorbeimarsch zu Fuß eignete und auch von der Melodie her als "schwierig" gilt.
Der 1866 komponierte "Steinmetz-Marsch" wurde 1867 Armeemarsch. Benannt wurde der Marsch nach dem preußischen Feldmarschall Karl-Friedrich von Steinmetz (1797 - 1877), nach dem in Neumünster auch eine Straße benannt wurde. Der Komponist Carl Bratfisch (geb. 18.12.1829 in Berlin, gest. 1.1.1901 in Glogau) war Stabshoboist im Füsilier-Regiment von Steinmetz Nr. 37 in Posen und beim Infanterie-Regiment Nr. 58 in Glogau. Durch die Kämpfe um Skalitz/ Westslowakei wurde Bratfisch 1866 zu seinem Marsch inspiriert.